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gegenüber bakteriellen Enzymen erweist. Auf einen weiteren Assistenten Robert
Kochs, R. J. Petri, gehen die heute noch verwendeten Behältnisse für Festnähr-
medien, die Petrischalen zurück. Die Entwicklungen von Robert Koch und seinen
Kollegen legten den Grundstein für die Entdeckung der heute bekannten bakteriel-
len Infektions- und Intoxikationserreger und bilden die Grundlage der modernen
Mikrobiologie [ 11 ].
Zusätzlich zu den bereits erwähnten Grundbestandteilen nichtselektiver Flüssig-
nährmedien enthalten Festmedien auch heute noch Agar-Agar und häufig als wei-
tere Nährstoffkomponente Schafblut. Festnährmedien werden in der Lebensmittel-
mikrobiologie entweder im Anschluss an die Anreicherung in Flüssigkulturen zur
Isolation der Mikroorganismen eingesetzt oder für semiquantitative oder quantita-
tive Verfahren verwendet. In Kombination mit molekularbiologischen bzw. bioche-
mischen und immunologischen Verfahrenweisen ist so die genaue Identifizierung
und Bestimmung eventuell vorhandener Pathogenitätsfaktoren möglich.
Zu den klassischen nichtselektiven Festnährmedien, die auch heute noch die
Grundlage der mikrobiologischen Arbeit in der Lebensmittelanalytik bilden, ge-
hören:
2.2.3.1 
 Nähragar
Bei Nähragar handelt es sich um einen universell einsetzbaren Nährboden, der zur
Anzucht wenig anspruchsvoller Mikroorganismen verwendet werden kann. Er ent-
hält, in Anlehnung an die Rezeptur von Friedrich Loeffler, Fleischextrakt, Hefeex-
trakt, Pepton, Natriumchlorid und Agar.
2.2.3.2 
 Blutagar
Blutagar (Abb. 2.1 ) wird zur Isolierung anspruchsvollerer Mikroorganismen ver-
wendet. Er wird aus einer Nähragarbasis unter Zusatz von 5-10 % Schaf- oder
Pferdeblut hergestellt. Neben der Kultivierung von Bakterien können mithilfe von
Blutagar auch typische hämolysierende Reaktionen festgestellt werden, die einen
ersten Hinweis auf Bakteriengattungen geben können.
2.2.4 
 Selektive Festnährmedien
Ähnlich wie auch bei den selektiven Flüssigmedien werden zur Herstellung von Se-
lektivnährböden nichtselektive Nähragars als Grundlage verwendet, denen chemi-
sche Agenzien, insbesondere Farbstoffe und antimikrobiell wirksame Substanzen
zugesetzt werden, um ein selektives Wachstum sowie eine erste Identifizierung der
Mikroorganismen zu ermöglichen. Farbreaktionen sind häufig an die Verstoffwech-
slung verschiedener Zuckerarten gekoppelt, sodass ein Farbumschlag des Nährbo-
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