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Es existiert eine Vielzahl unterschiedlicher ELISA-Methoden zum Nachweis
von Milchprotein in Lebensmitteln, darunter [ 65 , 66 ]. Verschiedene Lebensmittel
wurden mit einem ELISA-Test zur Casein-Detektion ab 0,5 mg/kg untersucht. In
einem großen Teil davon wurde Casein in Konzentrationen bis zu 10.000 mg/kg
nachgewiesen [ 65 ]. In allen zusätzlich untersuchten Beschwerdeproben war eben-
falls Casein enthalten. Die nachgewiesenen Konzentrationen lagen hier zwischen
5500 und 44.500 mg/kg. Milch stellt also häufig ein verstecktes Allergen dar.
Ein weiteres ELISA-Nachweissystem wurde zur Detektion von Casein in mit
Milch geschöntem Wein entwickelt [ 46 ]. Die Nachweisgrenze wurde mit 8 ng Ca-
sein pro ml bestimmt.
Mittels PCR ist wie beschrieben die Detektion von Kuhmilch in Schaf- und Zie-
genmilch möglich [ 66 ], nicht jedoch der Nachweis von Milch in Lebensmitteln
allgemein. Bei Vorliegen von Rindfleisch im betreffenden Lebensmittel könnte der
Nachweis zu falsch-positiven Ergebnissen führen.
11.3.10 
 Nachweis von Schalenfrüchten in Lebensmitteln
Unter dem Begriff Schalenfrüchte werden handelsüblich Früchte, deren essbare Sa-
men von einer harten, meist holzigen Schale umgeben sind, zusammengefasst. Die
häufigsten allergenen Vertreter der auch als Baumnüsse ( engl. tree nuts) bezeichne-
ten Gruppe sind Mandel ( Prunus dulcis/Amygdalus communis ), Haselnuss ( Corylus
avellana ), Walnuss ( Juglans regia ), Pecannuss ( Carya illinoiensis ), Cashewnuss
( Anacardium occidentale ), Paranuss ( Bertholletia excelsa ), Pistazie (Pistcia vera )
und Macadamia-, Queenslandnuss ( Macadamia ternifolia ). Sie werden aus histo-
rischen, morphologischen bzw. botanischen Gründen auch als Nüsse bezeichnet.
Maronen, Kokosnuss, Pinienkerne und Exoten wie Nangainuss und Eicheln werden
ebenfalls dazugezählt.
Der Verzehr von Schalenfrüchten und somit das Auftreten von Allergien ist
regional sehr unterschiedlich. Während in Europa vor allem die Haselnussallergie,
oftmals assoziiert mit Birkenpollenallergie, am häufigsten auftritt, sind in Ame-
rika Allergien auf Walnuss gefolgt von Cashew, Mandel und Pecannuss am ver-
breitetsten [ 63 ]. Im Gegensatz zu Allergien auf Kuhmilch, Eier, Weizen und Soja,
die häufig bereits im Säuglingsalter auftreten, aber wieder verschwinden, bleiben
Baumnussallergien persistent und ebenso wie beispielsweise Allergien gegen Erd-
nuss, Fisch und Schalentiere ein Leben lang erhalten. Hinzu kommt, dass keine
Sensibilisierung mit Nüssen stattgefunden haben muss. Auch ein erster Verzehr
kann allergische Symptome auslösen, da vielfach Kreuzreaktionen mit Pollen
auftreten, aber auch andere Ursachen, wie eine Sensibilisierung im Uterus oder
während der Stillzeit über die Mutter kommen infrage. Nur wenige Schwellen-
werte (minimale allergieauslösende Dosen) wurden mittels DBPCFC bestimmt,
z. B. für Pecannuss 93 mg Protein oder für Pistazie 88 mg Protein [ 67 ]. Scha-
lenfrüchte werden pur als Snack gegessen, kommen aber in Lebensmitteln oft in
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