Chemistry Reference
In-Depth Information
wurden bisher vor allem Methoden zum Nachweis und zur Unterscheidung einer
begrenzten Anzahl von Fischarten beschrieben [
26
]. Mit der von Sun et al. (2009)
entwickelten Methode zum Nachweis der Parvalbumin-Sequenz konnten 28 von 30
getesteten Fischarten detektiert werden [
55
].
11.3.8
Nachweis von Soja in Lebensmitteln
Aus Soja gewonnene Zutaten kommen in einer Vielzahl verschiedener Lebensmit-
tel vor. Methoden zum Nachweis von Sojaprodukten in Lebensmitteln zielten zu-
nächst vor allem auf die Überprüfung der Authentizität ab. So wurde eine Reihe
von Nachweisverfahren zum Test auf das Vorliegen von Sojaprotein in Fleischpro-
dukten beschrieben. Bei deren Entwicklung war das Ziel höchstmögliche Spezifität,
wohingegen eine Sensitivität von 0,1-1 % (1.000-10.000 mg/kg) bereits als ausrei-
chend angesehen wurde [
56
]. So liegt beispielsweise die Nachweisgrenze des von
Ravenstein und Driedonks [
57
] entwickelten ELISA-Systems zur Detektion von
denaturierten sauren Polypeptiden des Sojaglycinins bei 5.000 mg/kg. Eine weitere
Methode zum Nachweis derselben Analyten ermöglicht eine Detektion ab 1.000 mg
Sojaprotein pro kg Lebensmittel [
58
]. Eine Überprüfung auf für Allergiker relevan-
te Sojagehalte ist mit diesen Methoden nicht möglich. Ein von Koppelman et al.
publiziertes sensitives Nachweissystem ermöglicht eine Bestimmung ab 1 mg/kg
Soja [
59
]. Die erhöhte Sensitivität im Vergleich zu den bisher bekannten Methoden
beruht auf der Extraktion des Analyten bei pH 12. Die Löslichkeit von Sojaprotein
ist bei neutralem pH-Wert am geringsten und steigt sowohl im sauren als auch im
alkalischen Bereich an [
60
].
Da für die Bestimmung des Anteils an gentechnisch verändertem Soja in Lebens-
mitteln ein sojaspezifisches Referenzgen benötigt wird, stehen auch PCR-basierte
Verfahren zum Nachweis der Spezies Soja zur Verfügung. Beispielsweise ist die
Detektion des Soja-Lectin-Gens zur Detektion von 100 mg/kg Soja in verarbeiteten
Lebensmitteln geeignet [
61
].
11.3.9
Nachweis von Milch in Lebensmitteln
Eine Allergie gegen die Proteine der Milch tritt in Deutschland bei 3,9 % der Be-
völkerung auf [
36
]. Am häufigsten kommt sie bei Säuglingen und Kleinkindern vor.
2,5 % der unter Zweijährigen sind davon betroffen, bei 80 % von ihnen klingt die
Allergie jedoch innerhalb der ersten drei Lebensjahre ab [
62
].
25 % der Milchallergiker reagieren auf 100 mg Protein [
63
]. Milch enthält zwi-
schen 30 und 35 g Protein pro Liter. Dieses setzt sich aus 80 % Casein und 20 %
Molkenprotein zusammen, wobei Casein das Hauptallergen von Milch ist [
64
].
Molke enthält in erster Linie β-Lactoglobulin.
Search WWH ::
Custom Search