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Solche Schnelltests dienen daher in erster Linie zur schnellen und kostengünstigen
Erstkontrolle von Rohmaterialien bei der Ernte.
10.2.1.2 
 Nachweis sonstiger phänotypischer Merkmale
Der Nachweis der am häufigsten übertragenen Merkmale, nämlich der Insekten-
bzw. Herbizidresistenz (z. B. durch Besprühen mit Herbizid), kommt allenfalls bei
der intakten Pflanze, nicht aber im Lebensmittel infrage.
Im Falle einer veränderten Zusammensetzung wichtiger Inhaltsstoffe, wie etwa
des Fettsäurenspektrums bei Laurinsäure-reichem Raps, kommen chromatographi-
sche Verfahren wie GC oder LC/LC-MS infrage. Allerdings unterliegen Parameter
wie das Triglycerid-Spektrum natürlichen Schwankungen, weshalb quantitative
Aussagen bzw. sensitive Untersuchungen in der Regel nicht möglich sind.
10.2.2 
 Nachweis des Genotyps
Der Nachweis gentechnischer Veränderungen erfolgt heute überwiegend über den
genotypischen Nachweis. Neu einfügte bzw. veränderte DNA-Sequenzen werden
mittels molekularbiologischer Verfahren, in erster Linie basierend auf der Polyme-
rase-Kettenreaktion (PCR) detektiert.
Bei der Auswahl der DNA-Sequenzen für den Nachweis von GVP in Pflanzen
werden derzeit folgende Strategien unterschieden [ 6 , 8 ]:
10.2.2.1 
 Screeningverfahren
Damit der Wirtsorganismus die neue Eigenschaft überhaupt ausprägt, wird häufig
nicht nur das Gen für die eigentliche Eigenschaft (Strukturgen) übertragen, sondern
zusätzlich auch Vektorsequenzen, Reporter- oder Selektionsgene (z. B. Antibiotika-
resistenz, nptII-Gen) und Sequenzen von Promotoren (35S-Promotor aus dem Blu-
menkohlmosaikvirus, P35S) und Terminatoren (NOS-Terminator aus Agrobacteri-
um tumefaciens, T-nos). Konstitutive Promotoren wie z. B. P35S werden häufig ein-
gesetzt, um hohe Expressionsraten des neuen Gens zu gewährleisten. Marker- oder
Reportergene werden häufig zusätzlich mit den Strukturgenen eingeschleust, damit
die erfolgreich transformierten Pflanzenzellen leichter identifiziert werden können.
In den meisten Fällen werden dafür Antibiotika- oder Herbizidresistenzgene einge-
setzt. Da diese Sequenzen in den unterschiedlichen gv Pflanzen gemeinsam vorkom-
men, eignen sie sich besonders für Screeningverfahren (s. Abb. 10.2 und 10.3 ) [ 9 ].
Bei positiven Screeningergebnissen beim Nachweis der P35S- bzw. T-nos-Se-
quenz sind mögliche natürliche Kontaminationen durch das Blumenkohlmosaikvi-
rus (CaMV) bzw. Agrobacterium tumefaciens zu berücksichtigen. So sind Brassica-
ceen wie Raps häufig von einer natürlichen Infektion durch CaMV betroffen. Durch
einen Nachweis weiterer spezifischer DNA-Sequenzen der jeweiligen Organismen
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