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In-Depth Information
Da für viele Arten die ZF-Gene gut charakterisiert sind, lassen sich diese Syste-
me auch zur Speziesbestimmung nutzen. Die Größe der entstehenden Restriktions-
fragmente wird anhand der Sequenzdaten vorab bestimmt.
Nachweis von Arthropoden und Mollusken
Der Nachweis von Arthropoden kann aus drei Gründen erforderlich sein:
Nachweis der Spezies Edelkrebs als Schutz vor Täuschung,
Nachweis von Krebstieren als Allergen und
Überprüfung der korrekten Verkehrsbezeichnung im Handel.
Die Speziesbestimmung von Mollusken, Gehäuseschnecken, Muscheln und Tinten-
fischen ist wichtig, um die korrekte Bezeichnung von Erzeugnissen im Handel zu
überprüfen sowie um Täuschungspraktiken zu erkennen.
Gliedertiere und Schnecken lassen sich ebenso wie Wirbeltiere mit universellen
PCR-Systemen und anschließender Sequenzierung oder mit spezifischen Primer-
Sets nachweisen.
Mehrere spezifische Systeme wurden bislang zum Nachweis von Arthropoden,
insbesondere zum Nachweis von Krebstieren, entwickelt [ 13 , 28 ]. Diese Systeme
basieren meist auf mitochondrialen Sequenzen, um die vergleichsweise hohe Zahl
an DNA-Kopien pro Zelle wie auch die in großem Umfang verfügbaren Sequenz-
informationen zu nutzen.
Aufgrund der Artenvielfalt ist die Sequenzierung die Methode der Wahl zur uni-
versellen Speziesdiagnostik. Zur Identifizierung der Spezies bei Mollusken sind die
von Borgo et al. [ 10 ] verwendeten Primer-Systeme, amplifizierend im 12S- und 16S-
rRNA-Gen, gut geeignet. Diese Auswertung kann entweder durch Sequenzierung
erfolgen. Bei einer überschaubaren Artzahl von Schnecken ist auch der Vergleich
von Restriktionsmustern möglich, sofern die entsprechenden Referenzproben zur
Verfügung stehen. Letzteres ist insbesondere zur Differenzierung der seltenen und
wertvollen Weinbergschnecke Helix pomatia von der gestreiften Weinbergschnecke
Helix lucorum („Escargot turc“) sowie von der Achatschnecke Achatina fulica ein
geeignetes Verfahren.
Nachweis von Pflanzenarten
Die Diagnostik von Pflanzenarten dient zum Schutz vor betrügerischen Praktiken
(Fälschung oder Zusatz minderwertiger Zutaten) oder als Nachweis von Stoffen,
die allergische oder andere Unverträglichkeitserscheinungen aufweisen.
Als Amplifikationskontrolle wird eine universelle PCR im Leucin-tRNA-Gen
angewandt [ 31 ], das PCR-Produkt kann außerdem zur Speziesbestimmung nach Se-
quenzierung verwendet werden. Die PCR-Produkte sind bei den meisten Arten etwa
550 bp groß, allerdings können PCR-Produkte einiger Pflanzen eine abweichende
Länge aufweisen.
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