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se bedürfen einer sorgfältigen Interpretation, um nicht aufgrund zufälliger oder
technisch unvermeidbarer Spuren zu falschen Ergebnissen zu kommen. Trotz der
teilweise hohen Spezifität der Verfahren ist die molekularbiologische, sequenz-
spezifische Bestätigungsreaktion positiver PCR-Ergebnisse erforderlich. Negative
Befunde müssen durch eine Amplifikationskontrolle abgesichert werden. Dafür
werden universelle mitochondriale Systeme, zum Beispiel das Cytochrom-b-Sys-
tem oder Primer-Systeme, welche mit über die gesamte taxonomische Klasse oder
gar im gesamten Tier- bzw. Pflanzenreich konservierten Sequenzen hybridisieren,
angewandt.
Methoden auf Basis von mitochondrialen Sequenzen [ 8 , 24 ] und Methoden, die
chromosomale Gensequenzen amplifizieren [ 23 , 25 ], werden als konventionelle
PCR angewandt.
Das Verfahren nach Matsunaga et al. [ 24 ] basiert auf der Amplifikation des Cy-
tochrom-b-Gens mit einem universellen Vorwärtsprimer und mehreren, für die Tier-
arten Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Pferd und Huhn spezifischen, reversen Primern.
Diese Methode wurde als Multiplex-PCR entwickelt und kann bei sehr guter Quali-
tät der Oligonukleotide auch als Multiplex-PCR eingesetzt werden. Beachtet wer-
den muss, dass die PCR-Produkte trotz der verschiedenen Größen noch verifiziert
werden müssen; darin besteht gleichzeitig die Grenze der Methode: Eine valide
Verifizierung der Multiplex-PCR durch RFLP ist nur sehr schwierig zu etablieren,
wenn mehrere Spezies im Erzeugnis präsent sind. Die Restriktionsfragmente einer
Spezies können durch ein nichtgeschnittenes, kürzeres PCR-Produkt einer weiteren
Spezies maskiert werden. Ebenso schwierig ist die DNA-Sequenzierung bei Ge-
mischen anzuwenden, denn die zu analysierenden Banden müssen aus dem Gel
extrahiert werden.
In der amtlichen Sammlung wird ein Verfahren zum Nachweis von Pferd, basie-
rend auf mitochondrialen Sequenzen, beschrieben. Dieses PCR-RFLP-Verfahren ist
aufgrund der relativ kurzen Fragmentlänge von 146 bp breit einsetzbar und auch für
Vollkonserven geeignet [ 8 ].
Die spezifische PCR in chromosomalen Genabschnitten bietet die Vorteile einer
hohen Spezifität, verbunden mit einfachen Verifizierungsmöglichkeiten und der
Verwendung kurzer Gensequenzen und somit kurzer PCR-Produkte. Kurze Sequen-
zen sind bei verarbeiteten Erzeugnissen zu bevorzugen, da die DNA aufgrund der
Temperatureinwirkungen, verbunden meist mit einer Absenkung des pH-Wertes,
zu relativ kurzen Fragmenten zwischen etwa 50 und 500 bp hydrolysiert wird. Mit
dem spezifischen System für Rind und Schaf können Anteile von deutlich unter 1 %
sicher nachgewiesen werden, die Größe des PCR-Produktes gestattet die Verifizie-
rung durch RFLP (Abb. 9.4 ).
Speziesbestimmung bei Fischen
Die molekularbiologische Speziesbestimmung bei Fischen erfolgt mit ähnlichen
Systemen wie in der Speziesbestimmung von Säugetieren und Vögeln, es wer-
den ebenfalls mitochondriale Sequenzen amplifiziert und anschließend analysiert
[ 5 , 34 ].
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