Geoscience Reference
In-Depth Information
figkeitsverteilungen bei den weitergehenden statistischen Auswertungen der Was-
serstands- und Durchflussdaten (s. Kap. 7.4) zuverlässig ermittelt werden.
Minimale Beobachtungsdauern lassen sich nach WMO ( 1974 ) durch Vorgabe
des Standardfehlers s ableiten nach
s = c
0,25
(8.1)
Q
mit
c v = s ¯ x mit ¯ x ± 0
c v = Variationskoeffizient
s = Standardabweichung
¯ x = arithmetischer Mittelwert.
Daraus ergeben sich folgende minimale Beobachtungsdauern für verschiedene Ab-
flussbereiche:
MQ = mittlerer Durchfluss N < 20 a
MQ (Mo) = mittlerer monatlicher Durchflüsse N > 25 a
HQ (50)
= 50-jährlicher Hochwasserscheiteldurchfluss N < 50 a
NQ (7)
= 7-tägiges Niedrigwasser N > 25 a.
Zu Hauptzahlen und ihrer Definition wird auf Kap. 7.4.3 verwiesen.
Die angegebenen Werte sind nur Anhaltswerte, sie können von Einzugsgebiet zu
Einzugsgebiet schwanken Rosenberg ( 1979 ) hat im Rahmen des 1. Hydrologischen
Atlas der Bundesrepublik Deutschland dies anhand von über das Gesamtgebiet der
BRD verteilten Pegeln statistisch nachgewiesen.
Für die Bemessung und Projektierung von Hochwasserschutzanlagen sowie für
vertiefte Überprüfungen der Sicherheit von Stauanlagen werden mit Hilfe weiterge-
hender statistischer Analysen über wahrscheinlichkeitstheoretische Berechnungen
100- und 1.000- bzw. bei großen Talsperren nach DIN 19700-11 (2004) 10.000-jähr-
liche Hochwasserwerte gefordert. Nach statistischen Überlegungen sollte die Extra-
polation von gemessenen Zeitreihen maximal das Dreifache der Beobachtungsdau-
er betragen; da die längsten Messreihen beim Abfluss aber nur 150 Jahre betragen,
diese zudem äußerst selten verfügbar und dann häufig auch durch Veränderungen
im Einzugsgebiet und in der Messtechnik im Laufe eines so langen Zeitraums in-
konsistent sind, reichen diese i. d. R. für solche Berechnungen nicht aus und es
muss auf synthetisch erzeugte lange Reihen zurückgegriffen werden (mehr hierzu
s. u. a. Maniak 1997 ; Morgenschweis et al. 2006 ; Schwanenberg et al. 2010 ).
8.4 
 Kategorien von Beobachtungsnetzen
Da die Einrichtung und der Betrieb von hydrometrischen Stationen sehr kosten- und
personalintensiv und die Anforderungen an die damit zu gewinnenden Informatio-
nen sehr unterschiedlich sind, werden Messnetze in der internationalen Praxis in
bestimmte Kategorien eingeteilt:
 
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