Geoscience Reference
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Abb. 4.95  ADCP-Mess-
boote auf dem Rhein bei
Koblenz anlässlich des
Anwendertreffens 2007.
(Foto: Ruhrverband)
2008a ). Dies stellt einerseits einen großangelegten Ringversuch dar, da alle Anwen-
der mit ihrem kompletten Messensembles zeitsynchron Messungen durchführen.
Beim letzten Treffen im Jahre 2007 waren 44 Messtrupps aus 10 Ländern vertreten.
Abbildung 4.95 gibt einen Eindruck von der großen Anzahl der zum Einsatz kom-
menden Geräte. Andererseits fungieren diese Treffen als Austausch- und Informa-
tionsbörse und sind so fester Bestandteil der Schulung des Messpersonals.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Moving Boat-ADCP-Mess-
geräte verschiedener Hersteller heute schon einen Standard bei Durchflussmessun-
gen in größeren Gewässern darstellen (vielleicht sogar die einzig sinnvolle Metho-
de) und dass sie durch Neuentwicklungen (Mini-ADCP) zunehmend mittlere und
kleinere Gewässer erobern. Sie sind relativ schnell durchzuführen und daher für
Hochwassermessungen prädestiniert. Ihre sinnvolle Anwendung ist von den ört-
lichen Verhältnissen, insbesondere der Relation von Gewässertiefe zu Gewässer-
breite, abhängig. Eine intensive Schulung des Messpersonals ist zwingend. Eine
Einrichtung zur Kalibrierung bzw. Überprüfung der Kalibrierung der Messgeräte
wäre wünschenswert.
Bei ungünstigen Gewässersohlenbedingungen (bewegte Sohle, schlammige
Sohle) ist der zusätzliche Einsatz von DGPS-Geräten und Echoloten bzw. die An-
wendung des im Folgenden vorgestellten Lotrechten-ADCP empfehlenswert (vgl.
Abschnitt „Messungen unter speziellen Bedingungen“).
4.6.2.3   ADCP-Messungen nach dem Lotrechtenverfahren
Einführung: Für Messungen nach dem Moving Boat-Verfahren ist ein gutes
Bodenecho erforderlich, um die Bootsgeschwindigkeit eindeutig zu bestimmen, die
die Auswertesoftware zur adäquaten Kompensation benötigt. Eine bewegte Boden-
schicht infolge z. B. Geschiebetransports bei Hochwasser beeinflusst die Messung
des Bodenechos. Wie in Kap. 4.6.2.2 im Abschnitt „Erschwerende Messbedingun-
gen“ erläutert, gibt es verschiedene Lösungsmöglichkeiten, ADCP-Messungen unter
diesen Randbedingungen durchzuführen, wie z. B. die getrennte Profilaufnahme mit
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