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de auch von Firzell et al. (2008) in einer aktuellen Studie mit dem „kleinen“ ADCP
StreamPro bestätigt.
Die angeführten Vergleichsmessungen belegen, dass ADCP-Messungen nach der
Moving-Boat-Methode damit auf jeden Fall eine vergleichbare, wenn nicht höhere
Genauigkeit als Flügelmessungen erreichen.
Vor-  und  Nachteile  von  Moving  Boat-ADCP-Messungen: Gegenüber allen
„klassischen“ Geschwindigkeitsflächenverfahren, ob unter Nutzung von Punktge-
schwindigkeitsmessungen (Kap. 4.5.4-4.5.11) oder von integrierend gemessenen
Lotrechten- oder Querschnittsgeschwindigkeiten (Kap. 4.6.1-4.6.3), haben Moving
Boat-ADCP-Messungen nach Herschy ( 2009 ) folgende Vorteile :
a) geringerer Zeitbedarf; Adler ( 2006 ) gibt als Beispiel einer Durchflussmessung
am Rhein bei Iffezheim folgenden Zeitbedarf an:
mit Flügel: 8 h,
mit ADCP: 2 h;
b) einsetzbar in den größten und kleinsten Flüssen der Welt,
c) Hochwasserscheitelwerte können auf Grund der kürzeren Messzeit und der
Mobilität der Messgeräte leichter erfasst werden,
d) Messgeräte können von Brücken und Seilkrananlagen einfach eingesetzt
werden,
e) sie sind besser für Messungen unter Eis geeignet,
f) sie können zur räumlichen Erfassung von See- und Talsperrentiefen genutzt wer-
den und
g) sie sind wegen der unter Punkt a) angeführten Zeitersparnis grundsätzlich preis-
werter. Das unter Punkt a) genannte Beispiel umgerechnet in Kosten ergibt für
eine Komplettmessung Kosten von:
für Flügelmessung: 2.500 €,
für ADCP-Messung: 500 €.
Die Differenz der Messergebnisse betrug dabei ≤1 %. Die Aussagen über Zeit- und
Kostenersparnis hängen naturgemäß von der vorhandenen Gewässerbreite und dem
Durchfluss ab. Bei kleineren Gewässern wird der Vorteil entsprechend geringer.
Nachteilig ist, dass
a) der Einsatzbereich beschränkt ist auf Gewässer mit einer geeigneten Breite-
Tiefe-Relation, damit der Bereich ohne Messungen an der Sohle, an der Wasser-
oberfläche und an den Ufern nicht größer als 1:4 ist,
b) die eingesetzte Messtechnik komplex ist und eines gut geschulten und erfahre-
nen Personals bedarf, d. h. intensive Schulung essentiell ist,
c) die heute auf dem internationalen angebotenen Moving Boat-ADCP-Messgeräte
alle englischsprachige Displays haben; dies erschwert die Nutzung durch fremd-
sprachenunkundiges technisches Personal.
Schulung: Hier ist anzumerken, dass es im deutschsprachigen Raum bisher von
den Lieferfirmen mehrtägige Einführungen in die ADCP-Messtechnik gab.
Darüber hinaus wird seit 2000 von der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Ko-
blenz alle zwei Jahre ein Anwendertreffen zu ADCP-Messungen organisiert (Adler
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