Geoscience Reference
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Das heißt, dass mit MID-Strömungssonden näher an der Gewässersohle und
in den Uferbereichen gemessen werden kann, an der Wasseroberfläche aber ein
eher größerer Abstand als bei Standardflügeln eingehalten werden muss. Bei der
Beurteilung der in Tab. 4.4 aufgelisteten Minimalabstände von Strömungssonden
ist jedoch anzumerken, dass beim hydrometrischen Flügel aufgrund der Schaufel-
durchmesser ebenfalls bauartbedingte Mindestabstände vorgegeben sind, z. B. bei
der kleinen Schaufel mit ∅ 80 mm ein Abstand von 5 cm. Dies bedeutet, dass mit
MID-Sonden auf jeden Fall Messungen näher an randlichen Begrenzungen durch-
geführt werden können.
Der Messbereich von Strömungssonden variiert bei den verschiedenen Geräte-
typen und liegt zwischen 0,0 und 4,0 m/s.
4.5.5.5 
 Kalibrierung
Die Strömungssonden werden analog zu den hydrometrischen Flügeln im Mess-
kanal individuell kalibriert.
Überprüfungen der werksseitig gelieferten Kalibriergeraden im Wasserbaulabor
mit Hilfe der berührungslosen LDV-Technik zeigten, dass die Kalibriergeraden in
Teilbereichen leicht zu hoch bzw. geringfügig zu tiefe Ergebnisse lieferten. Insge-
samt wurden die Kalibrierkurven im Rahmen der für die gewässerkundliche Mess-
praxis geforderten Genauigkeit jedoch bestätigt (Morgenschweis 1993 , 2004 ).
4.5.5.6 
 Messunsicherheit
Zur Überprüfung der von den Herstellern angegebenen Genauigkeit von 1 % vom
Messwert wurden zwischen 1990 und 2003 bei einer Vielzahl von routinemäßig mit
hydrometrischen Flügeln nach den Vielpunktverfahren durchgeführten Messungen
an Pegeln im Einzugsgebiet der Ruhr zeitgleich in den gleichen Messpunkten die
Fließgeschwindigkeiten mit einer Strömungssonde gemessen. Verglichen wurden
nicht nur Punktgeschwindigkeiten, sondern auch die jeweiligen Gesamtergebnisse
pro Messstelle, da dies für den praktischen Messbetrieb wichtig ist.
Es zeigten sich gute Übereinstimmungen zwischen Flügel- und Strömungs-
sondenmessungen; die Abweichungen lagen maximal in der Größenordnung des
Fehlers von Messungen mit hydrometrischen Flügeln (vgl. hierzu auch Rouvé u.
Ritterbach 1987 ; Morgenschweis 1993 , 2004 ).
Es ist jedoch anzumerken, dass die Messunsicherheit von MID-Strömungsson-
den für die gewässerkundliche Messpraxis ausreichend und mindestens gleich gut
ist, wie vergleichbare Ergebnisse von hydrometrischen Messflügeln.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass MID-Strömungssonden heu-
te einen Entwicklungsstand erreicht haben, der ihren Einsatz zu punkthaften Ge-
schwindigkeitsmessungen ohne Vorbehalte erlaubt. Sie sind von den Anschaffungs-
und Betriebskosten sowie von der Handhabung her vergleichbar mit hydrometri-
schen Flügeln, im Wartungs- und Kalibrieraufwand sogar weniger aufwändig. Ihr
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