Geoscience Reference
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oder Kanäle unterschiedlicher Durchmesser abgesperrt und aufgestaut werden
können, um so den zu messenden Durchfluss durch ein ansonsten für vollgefüll-
te Rohrleitungen stationär eingesetztes MID-Gerät zu leiten. Das Messsystem
wird mit Rohrdurchmessern von 150 bis 300 mm und für Kanäle mit Breiten
zwischen 150 und 600 mm angeboten. Es ist nicht direkt vergleichbar mit den
o. a. Messgeräten, da der technische Aufwand der Installation einerseits erheb-
lich größer, die erzielte Messgenauigkeit aber auch andererseits deutlich höher
anzusetzen ist. Daher werden diese Systeme bevorzugt in kostenintensiven tech-
nischen Prozessen eingesetzt, bei denen es auf möglichst große Genauigkeit an-
kommt.
Informationen zu den Herstellerfirmen können der Auflistung am Ende von Kap. 4
entnommen werden.
4.5.5.4 
 Einsatzbereich und Grenzen
Die Strömungssonden sind, da sie im Gegensatz z. B. zum Propellerflügel ohne
rotierende Teile arbeiten, prädestiniert für Geschwindigkeitsmessungen in ver-
krauteten Gewässern (vgl. Abb. 4.22 ). Sie sind ebenfalls in verschmutztem Was-
ser , z. B. in Kläranlagenzuläufen, einsetzbar unter der Voraussetzung, dass das
Wasser eine elektrische Leitfähigkeit von mindestens 5 μS aufweist, was i. d. R.
der Fall ist.
Messungen bei extrem niedrigen Fließgeschwindigkeiten sind möglich, jedoch
steigt hier die Messunsicherheit, wie Kalibriertests im Wasserbaulabor belegt ha-
ben, systemimmanent an (Morgenschweis 2004 ).
Einzuhaltende Mindestabstände zu Ufer und Gewässersohle sowie die Min-
desttiefe an der Wasseroberfläche wurden im Wasserbaulaboratorium der RWTH
Aachen in einer Kipprinne mit Hilfe von Laser-Doppler-Velocimetrie (LDV) nach
dem sogenannten Zweistrahlverfahren ermittelt. (Bezüglich eingesetzter Mess-
technik und Versuchsanordnung wird auf Rouvé u. Feldmann ( 1992 ) und Morgen-
schweis ( 1993 ) verwiesen). Die Ergebnisse der Untersuchungen, die als Richtwerte
für den praktischen Einsatz verstanden werden, sind in Tab. 4.4 zusammenfassend
dargestellt.
Tab. 4.4  Minimal einzuhal-
tende Abstände beim Einsatz
von MID-Strömungssonden
Mindestabstand
D min in cm
Anmerkungen
Wasseroberflächen
5-10
Unterschiedlich bei
verschiedenen
Geräten
Gewässersohle
2,5
Ufer
2,5 bei v > 10 cm/s
5 bei v < 10 cm/s
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