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kaum belegten oder einfah ehrenrührigen Hinweisen auf seine angeblih unsauber-
en Geshäte, seinen angeblih zweifelhaten Charakter, seinen Vegetarismus als
praktizierender Hindu, seine vermeintlihe sexuelle Shlüpfrigkeit - es wurde kaum
eine Gelegenheit in den Blogs, einshlägigen Medien und auh wissenshatlihen
Kreisen ausgelassen, Pahauri auf jede nur erdenklihe Art zu diskreditieren. Dies
entshuldigt natürlih niht seine Fehler, aber es gibt einen Eindruk davon, dass
hier jedes Mitel eingesetzt wurde, um einen kurzfristigen Vorteil zu gewinnen.
Dass das IPCC-Management seitdem niht viel dazugelernt hat, was den Umgang
mit Öfentlihkeit und kritishen Nahfragen angeht, zeigt eine Episode von 2010,
als der niederländishe Wirtshatswissenshatler Rihard Tol auf dem Weblog
Klimazwiebel bewusst provozierend erklärte, der Vorsitzende der Arbeitsgruppe 3
habe in einem Fernsehbeitrag wissentlih die Unwahrheit über den IPCC-Bewer-
tungsprozess gesagt, also gelogen. 45 Dem IPCC-Büro wurde dies mitgeteilt, in der
Erwartung einer Rihtigstellung - allein, es geshah nihts, auh niht auf einen
wiederholten Hinweis hin. Man muss dazu sagen, dass Rihard Tol IPCC-Leitautor
war und ein anerkannter Umweltökonom ist, der sih immer wieder mit dem
hema „Klima und Wirtshat“ beshätigt hat. Weder der Vorsitzende der Arbeits-
gruppe 3 noh das IPCC-Büro wollten sih herablassen, auf solhe Provokationen zu
reagieren. Für die Kritiker ein weiterer Beweis der Unfähigkeit des IPCC, auf jeden
Fall aber eine Auforderung, die gemahten Fehler einer Überprüfung zu un-
terziehen und neue Strategien zu entwikeln.
Der Tag danach: Aufarbeitung
Eine Art Zwishenbilanz zog die Medienwissenshatlerin Irene Neverla im WDR
am 29.12.2009:
„Die Medienmaher werden sih sagen, jetzt haben die Leute erstmal genug von
Klimapolitik, jetzt müssen wir mal sehen, was es sonst noh an interessanten Din-
gen gibt. Große hemen sind generell Zyklen unterworfen, die Aufmerksamkeit
dafür ist mal hoh und mal geringer, sie unterliegt Shwankungen. Aber der
Klimawandel ist mit Siherheit ein hema, dass immer wieder auf die Tagesord-
nung kommen wird.“
Der Klimawandel blieb auf der Tagesordnung, aber weniger prominent, und mit
neuen Akzenten. Zunähst ging es um die Aufarbeitung der Ereignisse und Ver-
säumnisse um die Jahreswende 2009/10. Von Climategate betrofene Universitäten
 
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