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hriebenen Aktivitäten von Steve McIntyre. Er brahte seine hesen über sein Web-
log „climateaudit.org“ eizient unter das Volk (siehe Seite 141 f.). Der Artikel von
Hans von Storh und seinen Mitstreitern aus dem Jahr 2004 mit der methodishen
Kritik an der Hokeyshlägerkurve spielte beim Aubranden des Streits ebenfalls
eine Rolle, allerdings eher am Rande. Auh hier ist die Aufregung, mit der diese De-
bate auf der anderen Seite des Atlantiks, in den USA, geführt wurde, besonders
aufshlussreih für das Verständnis der Politisierung des wissenshatlihen Diskur-
ses.
Wiederum shate es die Kritik an der Hokeyshlägerkurvenmethode in die Säle
des US-Repräsentantenhauses. Die Akademie der Wissenshat mit ihrem National
Researh Council (NRC) wurde vom US-Repräsentantenhaus beautragt, der Frage
nahzugehen, inwieweit die Hokeyshlägerkurve wissenshatlih robust sei. Bei
Anhörungen in Washington am 2. März 2006 bombardierten Abgeordnete honorige
daran beteiligte Wissenshatler, darunter auh Hans von Storh, mit Fragen. Ins-
besondere wollte man wissen, ob eine Entkopplung von Temperatur und Baum-
wahstum, wie seit dreißig Jahren beobahtet, auh in früheren Jahrhunderten
shon mal vorgekommen sein könnte. Mehrheitlih standen die Angehörten dazu,
dass dies unmöglih sei. Nur einer der Experten - ausgerehnet ein Mitverfasser der
Hokeyshlägerstudie, nämlih Malcom Hughes - wollte diese Entkopplung für
frühere Zeiten niht ausshließen. Das Komitee beendete seine Arbeit mit der Fests-
tellung, dass der jüngere Teil der Kurve seit etwa 1600 vermutlih die wirklihe
Entwiklung beshrieb, die Statistik vor diesem Zeitpunkt aber noh ungeklärte
Probleme aufwies. Man häte erwarten können, dass die Debate sih durh dieses
salomonishe Urteil beruhigt häte - der jüngste Anstieg der Temperatur war wirk-
lih exorbitant, und ob es nun eine mitelalterlihe Warmzeit gab oder niht, blieb
eben noh ofen.
Aber die Zeiten waren niht normal. Nah der Veröfentlihung des NRC-
Berihts wollte der Ausshuss des US-Repräsentantenhauses den Beriht diskutieren
und beraumte daher ebenfalls eine Sitzung am 19. und 20. Juli 2006 an. Wieder war
Hans von Storh als Zeuge aus der Welt der Wissenshat dabei, diesmal auf Ein-
ladung der Republikaner. Die ganze Veranstaltung führte zu keinem Einvernehmen
in der Sahe, bot aber eine gute Gelegenheit für beide Parteien, ihre jeweilige
Wahrheit ein weiteres Mal darzustellen, zu predigen. Dabei blieb es dann: bei einer
unkonstruktiven Polarisierung, die noh durh manhe Aktion vertiet werden soll-
te.
 
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