Geoscience Reference
In-Depth Information
Persische Wüsten etwas über 10 %
Death Valley 25 %
Gobi 30 %
Nordchilenische Wüste 30 - 40 %; südl. Teil 60 %; küstennah
60 - 80 %
Je kontinentaler der betrachtete Raum, desto weniger tritt Tau auf.
So sind die zentrale Sahara und Arabische Wüsten sowie Teile des
Sinai weitgehend ohne Tau, wohingegen die meisten warmen/heißen
Wüsten wie die innere Namib, die Halbwüsten Karoo und Kalahari,
Baja California oder die Negev regelmäßig Tau erleben. Die chile-
nische Kernwüste dagegen zeigt keine Taubildungen. Küstenstationen
in der Namib zählen 23 Tautage im Monat - ein extremer Wert.
Vom Tau profitieren - ähnlich dem Nebel - die Kleintierfauna und
poikilohydre Pflanzen wie Flechten und Algen. Beim Verwitterungs-
geschehen kommt Tau (sowie Nebel) eine wichtige Rolle zu, indem
Gesteinsoberflächen sowohl chemisch (Hydrolyse) wie physikalisch
(Hydratation; Salzverwitterung) angegriffen werden.
6.2
Temperaturverhältnisse
Allen heißen/warmen Wüsten gemeinsam ist eine große tägliche
(diurnale) Temperaturschwankung zwischen 70 °C und bis -10 °C
bei einem hohen Anteil direkter Einstrahlung. Auch in Bezug auf
die Jahresamplitude der Temperatur ( Sommer/Winter) sind die
meisten Wüsten von der Ausgeglichenheit der engeren Tropen weit
entfernt. Eine Ausnahme machen hierbei die von Nebel beeinflussten
Wüsten an Kaltwasserküsten (Abb. 2).
Die Temperaturverhältnisse in allen Wüsten sind verschieden. Mit
Ausnahme der Hochwüsten ist der Sommer sehr heiß: Temperaturen
von >40 °C (teils >50 °C mittags) sind keine Seltenheit. Die meisten
Maximalwerte liegen zwischen 45 und 47 °C; der höchste Wert mit
58 °C wurde in der Libyschen Wüste gemessen (Evenari 1985). Bei
geringer Luftfeuchte und fehlender Bewölkung erfolgt nachts sehr
hohe Ausstrahlung. Die Tag-/Nachtschwankung der Temperatur ist
hoch und übertrifft die Jahresschwankung. Da die direkte Einstrah-
lung im Durchschnitt 75 % der Globalstrahlung umfasst, machen sich
Expositionsunterschiede besonders bemerkbar und steuern die Vege-
tationsverteilung sowie das Ausmaß der Insolationsverwitterung.
Ein Nord-Süd-Profil der Jahresmitteltemperaturen für das nörd-
liche Afrika lässt sich wie folgt pauschalieren (Le Houérou 1986):
17 - 20 °C entlang der Küste
18 - 22 °C in der ariden Zone
20 - 25 °C in der Wüste Sahara
25 - 30 °C in der Süd-Sahara
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