Geoscience Reference
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Endseen sind Serien vorzeitlicher Strandlinien entwickelt. Die
höchsten Wasserstände traten zwischen 39 000 und 21 000 Jah-
ren (Isotopenstadium 3) auf und gehen auf vermehrten Zufluss
aus den umgebenden Gebirgshinterländern sowie auf höhere au-
tochthone Niederschläge (Westwinddrift) zurück. In dieser Zeit
existierten mehr als 50 000 km 2 Süßwasserseen und Sümpfe in
der Region - ohne Phasen der Austrocknung. Diese trat zwischen
18 000 und 13 000 Jahren (Isotopenstadium 2) auf, wobei die äo-
lische Aktivität rasch zunahm.
Ein verstärkter Sommermonsun brachte erneut feuchte Bedingun-
gen nach 13 000 kalibr. J.v.h., dokumentiert durch steigende See-
spiegel, limnische Ablagerungen und Bioindikatoren. (Kältere und
trockenere Bedingungen während der kurzen Jüngeren Dryaszeit
konnten nicht festgestellt werden.) In beiden Untersuchungsgebie-
ten wurden warme und semi-humide Bedingungen für das Holo-
zäne Klimaoptimum nachgewiesen, und zwar durch geschichtete,
molluskenhaltige Seesedimente und Torflagen, die mit fluvialen
und äolischen Ablagerungen abwechseln. Letztere zeigen einen
längerfristigen Trend zu trockeneren Bedingungen an. Aride Pha-
sen zwischen 6500 und 5500 sowie nach 3000 14 C-J.v.h. werden
von Sedimentstrukturen, geochemischen Parametern sowie durch
den Rückgang von Ostracoden abgeleitet. Die jüngste See-Phase
stellte sich um 2000 14 C-J.v.h. ein, gefolgt von vollständiger Aus-
trocknung und Dünenbildung.
In Trockengebieten ist die Rekonstruktion paläoklimatischer und
paläoökologischer Verhältnisse auf der Basis von Pollenanalysen
schwierig. Entsprechende Profile mit ausreichendem und gut kon-
serviertem Pollengehalt sind selten zu finden. In einer paläobota-
nischen Studie aus dem östlichen Randbereich des chinesischen
Trockengürtels versuchen Tarasov et al. (2007) in Anbetracht zu-
nehmender eisiger Staubstürme und wachsender Wüsten der Frage
nachzugehen, ob es sich um ein modernes Phänomen handelt oder
ob es solche Dürreperioden schon in früheren Zeiten auftraten.
Archäologische Grabungen belegen die Existenz ehemaliger
Städte in der heutigen Wüste , und zwar vor 4000, 3000 und 1000
Jahren. Ist ihr Untergang durch Übernutzung und Desertifikation
zu erklären oder war ein klimatischer Wandel die Ursache?
Das Ergebnis der Untersuchungen des Profils Taishizhuang (40°21,5' N/
115°49,5' E) westlich von Peking ergänzt die paläoklimatischen Be-
funde aus den extremen Wüsten (s. o.).
Vor rund 21 000 Jahren war das glaziale Klima deutlich kälter und
trocken aufgrund erhöhter Kontinentalität und eines schwachen
Monsuns.
Vor 10 000 Jahren war es zu Beginn des Holozäns wärmer und
der Sommermonsun stärker als heute. Im Verlauf des mittleren
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