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Holanshan und in Teilen des Mittleren Ostens. Ausgedehnte Sand-
vorkommen finden sich auch in der nördlich angrenzenden, heutigen
Wüstensteppen-Zone. Lössablagerungen fehlen dagegen weitgehend
in der Gobi - die Staubfraktion wird durch die heftigen Winde und
Stürme weitertransportiert.
Die Vegetation der Gobi ist kärglich. Wo in sandigen Tieflagen o.Ä.
das Grundwasser erreichbar ist, können kleine Bäume ( Ulmus pumila)
vorkommen. Kontrahierte Vegetation ist vor allem an die Erosions-
rinnen gebunden; auf der steinigen Fläche ist der Bewuchs mit meist
strauchförmigen, zentralasiatischen Formenelementen spärlich. Die
Vertreter der Sträucher und Halbsträucher gehören zur Familie der
Chenopodiaceae, Tamaricaceae, Zygophyllaceae, Polygonaceae, Aste-
raceae u. a. Der Saksa'ul-Busch ( Haloxylon ammodendron ) ist typisch
für Sandgebiete. Frühlingsephemere fehlen völlig. Kümmerwuchs
und kräftiger Verbiss zeigen Degradierung durch Überweidung an.
Da es keine Oasen gibt, fehlen auch Siedlungen. „ Insgesamt ist es eines
der trostlosesten Wüstengebiet der Erde “ (Walter & Breckle 1986).
Geomorphologisch-klimageschichtliche Aspekte der Gobi
Der riesige Raum der Gobi lässt sich geomorphologisch nicht annä-
hernd verallgemeinernd beschreiben. Daher wird auf einige ausge-
wählte Untersuchungen verwiesen, die die jungquartäre Relief- und
damit auch die Klimageschichte von Zentralasien umreißen.
Grunert et al. (2009) und Hülle et al. (2010) stellen für zwei endo-
rhëische Becken im Khongoryn Els (Süd-Mogolei) eine Seen-Phase
mittelholozänen Alters fest. Die ehemaligen Süßwasserseen waren
9 bzw.15 m tief, sind heute aber nahezu ausgetrocknet und der
Deflation ausgesetzt. Die Befunde bekräftigen eine bereits mehr-
fach für Zentralasien festgestellte mittelholozäne pluviale Phase in
dem Zeitabschnitt zwischen 8 ka und 4 ka. Auch wird die ab dem
LGM (18 ka) angenommene und bis 14 ka anhaltende Trocken-
periode bestätigt. OSL-Datierungen an einem stratifizierten, 23 m
mächtigen Profil aus episodisch geschütteten Playa-/Siltlagen und
äolischen Sanden ergab, dass zumindest ein Großteil der Folge in
nur kurzer Zeit im Spätglazial zwischen ~16 und 14 ka akkumuliert
wurde. Bald darauf folgte eine ebenso rapide Zerschneidung des
Sedimentkomplexes aufgrund zunehmender Niederschläge. Die
Basis des Profils wurde auf 27 ka datiert; die hangenden Schichten
(20 - 15 m) konnten nicht beprobt werden. Es wird angenommen,
dass dieser Abschnitt eine extrem aride Periode mit intensiver äo-
lischer Sandbewegung um die Zeit des LGM herum repräsentiert.
Wünnemann & Pachur (1998) untersuchen die zentralasiatische
Klimageschichte an Endseen in den Wüsten der Inneren Mongolei:
Baijian Hu ( Tennger-Wüste ) und Gaxun Nur/Sogu Nur ( Badain
Jaran-Wüste ). Ihre Rekonstruktion beruht auf Seesediment-Ana-
lysen , Mikrofossilien und hydrologischen Parametern. Um beide
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