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er heute weitgehend ausgetrocknet bzw. ein Salzsee. „ Gegenwärtig geht
man davon aus, dass im Tarim-Becken während des 20. Jahrhunderts
80 - 90 % der Tugai-Wälder zerstört worden sind. “ (ebd.).
Dennoch sind einige naturnahe Bereiche an Syr- und Amu-Darja
sowie am Ili und Tarim erhalten geblieben. Für China wird eine Rest-
fläche von weit unter 100 000 ha angenommen; die übrigen Vor-
kommen sind noch deutlich kleiner.
In ihrem Beitrag dokumentieren Succow & Thevs (2009) und
Yuzhao (1991) die Devastierung der Tugai-Wälder und ihre Folgen.
Neben dem Verlust an Biodiversität und Natürlichkeit ist in An-
betracht des globalen Klimawandels auch der Verlust eines wichtigen
CO 2 -Speichers zu betonen, zumal neben Stamm- und Astholz sehr
viel Biomasse auch unterirdisch im Wurzelraum gespeichert ist. Mit
dem Niedergang der ursprünglich weit ausgedehnten Tugai-Wälder
ist ein leistungsfähiges CO 2 -Senken-Ökosystem extrem geschädigt
worden (Foto 67). Mit der mikrobiellen Umsetzung des Totholzes
sowie der subkutanen organischen Substanz wird das Tugai-System
zunehmend zur CO 2 -Quelle.
15.2 Wüste Gobi
Der als Wüste Gobi benannte Raum umfasst etwa 1 000 000 km 2 auf
mongolischem und chinesischem Territorium. Er liegt auf einer mitt-
leren Meereshöhe von 1000 - 1300 m; die weiträumigen Beckenland-
schaften darin erstrecken sich in 700 - 1000 m ü.M. Begrenzt wird das
Gobi-Gebiet durch das Changai- und Jablonowy-Gebirge im Norden,
dem Großen Chingan im Osten und Südosten, dem Jinshan und
Holanshan im Süden sowie vom Richthofen-Gebirge im Südwesten.
Bandanjilin Shamo und Tengger Shamo gelten als Teilwüsten. Ge-
meinhin gilt die Gobi als Wüste; vegetationsgeographisch ist sie aber
in erster Linie als ein (waldloses) Steppengebiet der Mongolei ein-
zustufen. Regional trifft aber die Bezeichnung als Wüstensteppe oder
auch als Wüste durchaus zu. Der intensiveren nomadischen Nutzung
ist in den letzten Jahrzehnten sicherlich eine starke Veränderung hin
Abb. 62
Klimadiagramme zur
Wüste Gobi: Daland-
zadgad und Hsing-
Hsing-Hsia in der
Peishan-Wüste. Diese
bildet den westlichsten
Teil der Gobi (bei
An-Shi) und die Gren-
ze zum Tarim-Becken.
Die Niederschläge
fallen im Sommer, was
ihre ökologische Wirk-
samkeit auf die Vege-
tation schmälert (aus
Walter & Box 1983).
°C
Dalandzadgad (1466 m)
3,9°C 119 mm
°C
Hsing-Hsing-Hsia (1812 m)
4,3°C 74 mm
[17]
30
60
30
60
20
40
20
40
10
20
10
20
0
0
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Jul
Dez
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