Geoscience Reference
In-Depth Information
Pazifischer
Ozean
Küsten-
ebene
Küsten-
kordillere
Zentrale Längssenke
Salar de Atacama
Altiplano
(Puna-Plateau)
Licancabur
(5920 m)
Cordillera
de Domeyko
(> 4000 m)
S. PEDRO d. A.
Vulkanite
CALAMA
ANTOFAGASTA
Klastische
Sedimente
~100 km
über die Verrottung von Vegetation in Marschen oder Lagunen
oder in terrestrischen Salzseen,
durch Auslaugung und Nitrifizierung von Guano,
durch mikrobielle Zersetzung von Pflanzen- und Tierrückständen
aus Zeiten mit feuchteren Klimabedingungen und üppigerer Vege-
tation in Nord-Chile,
Nitrifizierung und Fixierung von atmosphärischem Stickstoff durch
Bodenbakterien,
Nitratzufuhr aus verschiedenen Quellen über unterirdischen Zu-
fluss in abflusslose Becken (Salare; vgl. Fotos 38, 62) u. a. m.
Abb. 54
Stark vereinfachter
Querschnitt durch die
nordchilenische Ata-
cama. Die Küstenkor-
dillere erreicht Höhen
bis 2300 m, das
Hochbecken mit dem
Salar der Atacama
liegt 2500 m ü.M. und
der Altiplano bei
3600 - 4000 m.
Die Nitratlagerstätten hatten bis zur Erfindung des Kunstdüngers
eine überaus große wirtschaftlich-industrielle Bedeutung. Das Pro-
dukt wurde lange Zeit als Chilesalpeter (v. a. Kali-Salpeter) exportiert
und vor allem zu Dünger und Sprengstoff verarbeitet. Der begehrte
Rohstoff führte zum sogenannten Salpeterkrieg Chiles gegen die Ver-
bündeten Peru und Bolivien in den Jahren 1879 - 83.
Die Westabdachung der Anden ist gestuft, zeigt Kippschollen,
Halbgräben, Abschiebungsflächen u.Ä. In den Senken liefen Fußflä-
chen und Schuttfächer aus (Foto 1). Ihre groben Klasten sowie flu-
viale und limnische Sedimente und vulkanische Lockermassen ver-
füllen einen Teil des Beckenvolumens (Seyfried & Leinfelder 1994;
Abb. 54). Regional haben sich darauf Salare gebildet. Die Sedimente
und Taleintiefungen an der Westflanke zeigen, dass zeitweilig mehr
Wasser vom Altiplano nach Westen abgeflossen sein muss. Die Tal-
flanken sind aber seit langem stabil und von einer Salzkruste über-
zogen.
13.2.1 Alter und Genese der Atacama
Das Alter der Atacama ist nicht genau festzulegen. Sie gilt als etwa
gleich alt wie die südwestafrikanische Namib. Seit dem Ober-Eozän
(~35 Mio. Jahre) soll der Raum bereits ein trockenes Klima besessen
haben; die Hyperaridität der Atacama als trockenste Wüste existiert
seit dem Mittel- bis Ober-Miozän (10 - 12 Mio. Jahre; Goudie 2007).
 
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