Geoscience Reference
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in Regenmessern im freien Gelände nur 121 - 219 mm (Ø 168 mm),
unter Casuarina-Bäumen 262 - 819 mm (Ø 488 mm),
unter Eukalyptus-Bäumen 252 - 1240 mm (Ø 676 mm).
Die resultierende Bodendurchfeuchtung mit teils über 100 cm Tiefe
reichte für die Bäume aus, sich selbst mit Wasser zu versorgen. Ver-
stärkt wird das ökologische Feuchtepotenzial durch die bei Nebel nur
geringe Evaporation. Vermutlich sind die Gehölzvorkommen früher
weiter verbreitet gewesen, jedoch stets nur inselartig, und durch
Weide- oder Brennholznutzung degradiert worden.
Loma-Vegetation ist wohl selten als klarer Gürtel ausgeprägt, son-
dern stark von günstigen Nebellagen abhängig. Verschiedene Krusten-
flechten kennzeichnen das höchste Loma-Stockwerk (800 - 1000 m);
daran schließen sich unbewachsene Vollwüsten-Hänge bis 2000 m
ü.M. an. Beim Übergang zu größeren Höhen stellt sich eine Kaktus-
Halbwüste ein.
13.2 Die chilenische Atacama: Küsten- und Binnenwüste
Im Norden Chiles hat die Atacama ihre weiteste und höchste Erstre-
ckung. Sie ist eine hyperaride, abiotische, vertikale Wüste, genetisch
grob gegliedert in eine Küsten- sowie in eine gestufte Binnenwüste.
Schon früh hat die Atacama das Interesse unterschiedlichster Geo-
und Biowissenschaftler auf sich gezogen - einige Aspekte werden
hier angesprochen.
Nordchile (18° - 21° S) lässt sich in vier große Naturräume gliedern:
1. Küstenkordillere
2. Längstal (Zentrale Längssenke; Pampa de Tamarugal)
3. Anden-Westabdachung (Bruch- und Senkenstruktur; Salare)
4. Altiplano (3600 - 4000 m hoch; 200 km breit; der Großteil liegt in
Bolivien)
Die Küstenkordillere ist bis zu 2300 m hoch und besteht aus ju-
rassischen magmatischen Gesteinen. Im nordchilenischen Längstal
(Zentrale Längssenke in Abb. 54), das nördlich von Arica ansetzt und
zwischen Küstenkordillere und Anden-Westabdachung nach Süden
zieht, liegt das Zentrum der Atacama. Niederschläge fallen hier so gut
wie nie, somit konnten sich hier über Millionen Jahre leicht lösliche
Salze in Endseen oder als dicke Krusten anreichern. Das Wasser kam
über eine Reihe kleiner Flussläufe vom Altiplano (3600 - 4000 m)
herunter und wurde eingedampft.
Wirtschaftlich sehr bedeutsam war unter den Evaporiten das Nitrat
(NaNO 3 ). Es wurde wohl hauptsächlich äolisch von Meer her und/
oder durch vulkanische Emissionen eingetragen. Weitere Theorien
erklären die Nitratgenese (n. Goudie 2002):
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