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Antarktis-Vereisung
Ar ktis-Vereisun g
wärmer
kälter
0
10
20
30
40
50
60
70
Alter (Mio. Jahre)
dringt kaltes, dichtes Tiefenwasser durch die ozeanischen Becken bis
weit in die Nordhalbkugel hinein. Es etabliert sich unter der ozea-
nischen Thermosphäre mit Wassertemperaturen über 20 °C die Psy-
chrosphäre als kaltes Stockwerk mit < 10 °C (bis stellenweise < 0 °C).
Der konvektive Ferntransport kalten Wassers sorgt für eine im Trend
anhaltende globale atmosphärische Abkühlung. Die Weltmitteltem-
peratur sinkt deutlich um etwa 4 - 5 K; heute liegt sie bei 14/15 °C. Die
Antarktis wirkt wie ein globales Kälteaggregat: Ein System aus hoch
aufragendem Inlandeis und einem saisonal von Eis bedeckten, circum-
polaren Kaltwassergürtel (Antarktischer Ringstrom) sowie daraus in
alle Ozeane abströmende dichte, kalte Wässer erniedrigten allmählich
die Temperatur der Atmosphäre (Abb. 4).
Abb. 4
Klimatische Abküh-
lung im Tertiär und
Quartär, dokumentiert
durch Sauerstoffiso-
topenbestimmungen
( 18 O) in Einzellern
(benthische Foramini-
feren). Vermerkt sind
zeitlich zugehörige
Gebirgsbildungen und
ozeanographisch-
glaziologische Verände-
rungen (veränd. n.
Arz et al. 2007).
Das Messinian Event - Austrockung des Mittelmeeres
Die übergeordnete Antarktisvereisung bezog ab etwa 10 Mio. Jahren
den westlichen Archipel mit ein und gipfelte am Ende des Miozäns
(vor ca. 5,5 Mio. Jahren) in der Maximalvereisung (Queen Maud-
Stadium). Gegenüber heute speicherte die Antarktis etwa 50 % mehr
Eis. Damit verbunden war eine eustatische Absenkung des Mee-
resspiegels um 50 - 60 m. Die Meerenge von Gibraltar fiel trocken;
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