Geoscience Reference
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Tab. 2 Stratigraphische Gliederung des Känozoikums
(n. Eberle et al. 2010)
Ära
System
Serie
Alter
Mio. Jahre
Quartär
Holozän
Pleistozän
Pliozän
Miozän
Oligozän
Eozän
Paläozän
2,6
KÄNOZOIKUM
Neogen
24
Paläogen
65
auch fossilisierte Holz- und Blattfunde aus der damals noch unver-
gletscherten, offensichtlich bewaldeten Antarktis gemeldet.
Die jüngere Geschichte der waldarmen oder waldfreien - und da-
mit auch der wüstenhaften - Landschaften beginnt mit dramatischen
plattentektonischen Veränderungen: Der Urkontinent Pangäa teilt sich
vor etwa 200 Mio. Jahren in Laurasia (später Laurentia und Eurasien)
und den Südkontinent Gondwana. Dieser spaltet sich wiederum auf
und bildet zwischen den entstehenden Kontinenten und Inseln neue
Ozeane: Vor ungefähr 125 Mio. Jahren trennen sich Südamerika und
Afrika; der Atlantik entsteht. Im Verlauf des Tertiärs bildet Australien
einen eigenen Kontinent; auch Neuseeland ist ein Bruchstück des
alten Gondwana-Riesenkontinents. Antarktika bewegt sich in eine
zentrale südpolare Lage, was seinen Energiehaushalt völlig verändert -
und damit auch die Klimageschichte des gesamten Globus. Vorderin-
dien driftet auf die Nordhalbkugel und kollidiert mit der Eurasischen
Masse; Himalaya und das Tibetische Hochplateau entstehen. Die alpi-
dische Orogenese erzeugt einen Gebirgskomplex von den Pyrenäen
bis zum Hindukusch. Von Alaska bis nach Feuerland entwickeln sich
die nord- und südamerikanischen Kordilleren als Barrieren in wich-
tigen Windsystemen. Ihre Konfiguration aus Gebirgsketten, intramon-
tanen Becken und Hochplateaus bildet bei der zunehmenden globalen
Abkühlung die Ursache für ausgedehnte wie auch kleinräumige oro-
graphische Wüsten (Lee-Wüsten).
Mit der neu konfigurierten Erdoberfläche wird vor allem im Neogen
der früher ungehinderte Wärmeaustausch zwischen der Äquatorial-
region und den Polen abgeschwächt. Eine globale Abkühlungstendenz
ist festzustellen (Abb. 4); aufgrund der geringen Wärmeeinstrahlung
beginnt im Oligozän (- 38 Mio. Jahre) die Vereisung der Antarktis. Seit
dieser Zeit ist die Antarktis wohl nie mehr eisfrei. Mit der definitiven
Trennung und Isolierung des Südkontinents von allen übrigen
Gondwana-Fragmenten kann sich die Kaltwasserzirkulation des Ant-
arktischen Ringstroms entwickeln (vgl. Blümel 1999). Von hier aus
 
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