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Tab. 13 Gebirge innerhalb der Sahara erhalten höhere Niederschlä-
ge als ihre Umgebung. So geben z. B. Niederschlagsmessun-
gen am Emi Koussi (Tibesti) im Jahr 1959 eine Vorstellung
von orographisch gesteuerten Monsun-Niederschlägen,
wo (Stark-)Regen das Mehrfache des Jahresniederschlags
erreichen können (aus Pachur und Altmann 2006)
Höhenlage ü.M.
Niederschlag Aug./Sept. 1959
Gipfel >3400 m
2700 m
2450 m
1950 m
1450 m
65,9 mm
61,1 mm
44,5 mm
95,1 mm
80,3 mm
Unter den aktuellen klimatischen Rahmenbedingungen ist Grund-
wasserneubildung nur bei extremen Niederschlägen möglich. Dazu
muss der Oberflächenabfluss in den Vorflutern oder im Schuttkörper
bzw. Kluftsystem konzentriert werden. Gebirgen wie dem Tibesti, das
sich mit 5 bis >10 Regentagen aus seiner hochariden Umgebung ab-
hebt, kommt eine besondere Rolle zu. Starkregen führen hier mit
Fließstrecken von 140 km bis in das Vorland, wo entsprechende Sedi-
mentfüllungen einen Grundwasserrecharge begünstigten (Pachur &
Altmann 2006).
Vegetationsgeographische Aspekte
Biomasse und Artenspektrum der Sahara-Vegetation folgen generell
dem bekannten, niederschlagsabhängigen Verteilungsmuster. Die
nördliche Sahara und ihre Randbereiche zeigen diffusen Pflanzen-
besatz, da hier die subtropischen Winterniederschläge oft noch pe-
riodisch fallen. Im zentral-saharischen Bereich mit seinen hyper-
ariden Becken herrscht weitgehend Vegetationslosigkeit, die etwa ein
Drittel der gesamten Wüste kennzeichnet. Besondere Vegetations-
armut zeigen die Dünen- und Plateauflächen.
Innerhalb der Wüste wirken die bis über 3000/3400 m hohen Ge-
birge als Regenfänger (Tab. 13). Sie tragen damit eine Art Oasen-Cha-
rakter ; zudem begleitet ein Vegetationsband die Wadi-Läufe - eine
Form des kontrahierten Bewuchses. Eine Besonderheit im Hoggar-
und Tibesti-Gebirge stellen die endemischen Restbestände mediter-
raner Gebirgspflanzen dar. Dazu gehören der Ölbaum ( Olea laperrini ),
Myrtus nivellii und Cypressus dupreziana. Im Tassili wächst Erica arborea .
Diese saharischen Endemiten sind nach Giessner (1988) Relikte quar-
tär-zeitlicher Feuchtphasen - einem mehrfachen Wechsel subtropisch-
mediterraner (mediterrane Kalt-Pluviale) und tropisch-äquatorialer
(tropische Warm-Pluviale).
Aus pollenanalytischen Untersuchungen folgert Schulz (1991) für
die Sahara ein vorzeitliches monsunales Sommerregenklima während
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