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als höchste im Schatten gemessene
Temperatur gilt 58 °C in Al Aziziah
(Libyen) (Le Houérou 1986).
Als passatisch beeinflusste Wen-
dekreiswüste erhält der nördliche
Randbereich der Sahara subtro-
pisch-mediterrane, zyklonale Win-
terniederschläge durch nach Sü-
den ausgreifende Tiefdruckfronten
der Westwindzirkulation. Am Süd-
saum fallen randtropisch-monsu-
nale, konvektive Sommernieder-
schläge (Zenitalregen, Tab. 11). Die
Situation ähnelt der Australiens:
Beide Regenregime beeinflussen
nur mit ihren Rändern den saha-
rischen Raum und sind entspre-
chend wenig ergiebig sowie äu-
ßerst variabel.
In den zonal angeordneten Kli-
madiagrammen (Abb. 44) werden
die Regime deutlich. Das Maß der
Kontinentalität sowie der ariditäts-
steigernde Einfluss des Ost-Jets
über der Ost-Sahara kommt in der
Isohytendarstellung zum Ausdruck
(Abb. 10). Es gibt keine weitere
Wüste, in der die saharische Hyper-
aridität in ihrer flächenhaften Dimension übertroffen wird. Mit An-
näherung an den voll-ariden Raum mit durchschnittlichen jährlichen
Niederschlägen unter 100 mm nimmt der Grad der Variabilität dras-
tisch zu (Abb. 45). Extrem aride Stationen wie Wadi Halfa oder
Dakhla in der Ost-Sahara registrieren Werte von 120 bis 150 %.
500
mm
400
300
Agadir
200
Agadez
Pt. Sudan
100
Tamanrasset
Bilma
Wadi
Halfa
Dakhla
(Äg.)
0
0
50
100
150 %
Relative Variabilität
Abb. 45
Relative Niederschlags-
variabilität im
nördlichen Afrika (aus
Besler 1992; n. Daten
von Dubief 1963).
Tab. 12 Jährliche Verdunstung in der Nord- und Zentralsahara
(aus Walter & Breckle 2004)
Ort
Entfernung von der Küste
Verdunstung
Oran
Ain Sefra
Colomb Béchar
Beni Abbes
Adrar
an der Küste
ca. 300 km
ca. 425 km
ca. 575 km
ca. 850 km
1383 mm
2916 mm
4052 mm
4809 mm
5033 mm
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