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Foto 42
Wüstenrandlöss im
Kaokoland (NW-
Namibia): Eine wäh-
rend des letzten Hoch-
glazials (LGM) bis
zum Altholozän unter
hochariden Bedingun-
gen abgelagerte Folge
von Schluffen (Silte)
unterliegt seit 9000
Jahren der Ausräu-
mung durch die aktu-
ellen klimageomor-
phologischen Prozesse
(fluviale Zerschnei-
dung, Abspülung,
partielle Deflation).
Das Bild demonstriert
eine typische polyge-
netische Landschafts-
entwicklung, indem
eine Verschüttungs-
phase von Ausräu-
mung unter feuchteren
Klimabedingungen
abgelöst wird.
besteht nicht: Sortierung und Körnung differieren bei beiden ebenso
wie die mineralische Zusammensetzung, die unmittelbar vom Aus-
wehungsgebiet und ggf. der turbulenten Beimischung fremder Stäube
bestimmt wird. Zur Akkumulation von Wüstenrandlössen trug bei
beiden Typen die örtliche Vegetation als Staubfänger bei - sei es die
Kältesteppe oder Tundra bzw. die Wüstensteppe oder -savanne.
11.3 Reliefformung durch Wasser
Auch wenn Wassermangel der entscheidende Faktor für die Existenz
von Wüsten ist, so ist sein Einfluss auf die geomorphologischen Pro-
zesse und damit auch auf die gesamte landschaftlich-ökologische Wei-
terentwicklung von ganz wesentlicher Bedeutung. In den meisten
Wüsten dürfte aktuell das Relief stärker durch Wasser als durch
Windwirkung umgestaltet werden. Wenn die seltenen, oft aber hef-
tigen Niederschläge fallen, sind sie geomorphologisch sehr wirk-
sam. Andererseits ist die heutige äolische Dynamik schwächer als
zu Zeiten des LGM, in denen Winderosion und Sandakkumulation
weitaus stärker waren. Und letztlich nehmen reine Sandwüsten mit
leicht überformbarem Dünenrelief nur einen kleinen Teil der globalen
Wüstenflächen ein. Nachfolgend werden Aspekte der Wasserwir-
kung bei der Hangentwicklung sowie bei der fluvialen Erosion und
Akkumulation angesprochen.
11.3.1 Oberflächenabfluss und Hangformung
Nicht nur für die ökologischen Bedingungen, auch für die Geomor-
phodynamik der Wüsten und Halbwüsten ist die raum-zeitliche Varia-
bilität der Niederschläge bedeutsam (Kap. 6.1). Sehr häufig sind es
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