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manche Solonchaks als strahlend weiße Flächen - daher auch ihre
Bezeichnung als Weißalkaliböden. Bei küstennahen Standorten las-
sen sich die Salzböden durch den unmittelbaren äolischen Eintrag
über den Seewind oder Salznebel erklären. Das Salz stammt dann
aus dem marinen Blasensprüh (Gischt) vor allem der Brandung.
Sehr weite Verbreitung finden Solonchaks rund um Endseen und
saisonal oder episodisch geflutete Endpfannen (Salztonebenen,
Playas, Vleis, Sebchas; Fotos 28, 38, 46), in denen sich der Salz-
gehalt aufgrund der endorhëischen Entwässerung und Eindamp-
fung des Flusswassers ständig erhöht. Von hier aus kann das Salz
auch teilweise äolisch verfrachtet werden. Gegenwärtig ist dies
großflächig am Aral-See zu beobachten, wo durch die mensch-
lichen Eingriffe in das hydrologische Geschehen weite Flächen tro-
ckengefallen sind (s. Kap. 4.8; Abb. 13). Derartige Dimensionen
wurden im natürlichen Geschehen bisher nur durch klimatischen
Wandel erreicht.
Salzböden entstehen vermehrt auch durch unangepasste Boden-
bewässerung, wenn die Dränage des salzhaltigen Wassers zu
schwach ist. Dann geschieht die sekundäre Salzanreicherung durch
infiltrierte Salzlösungen.
Ein typischer Solonchak sollte gemäß der FAO-Festlegung ganzjäh-
rig >1,0 Gew.-% Salz enthalten, bei einem pH-Wert von >8,5, einer
elektrischen Leitfähigkeit >15 dS/m und einer Mächtigkeit des salic-
horizon von >15 cm (Zech 2002). Im feuchten Zustand ist ein
Solonchak nicht direkt als Salzboden erkennbar. Erst bei Austrock-
nung erscheint die weiße Farbe der kristallisierten Salze (Foto 31).
In der älteren Literatur taucht im Kontext mit den Solonchaks der
Takyr auf. Dies ist ein besonders tonreicher Solonchak, der bei Aus-
trocknung polygonale Schrumpfrisse erzeugt.
Ihre weiteste Verbreitung haben Solonchaks im nördlichen Afrika
(Sahara und angrenzende Räume) sowie im arabischen und asia-
tischen Trockengürtel. Kleinräumige, weit gestreute Salzböden
kommen aber in allen Trockengebieten und Wüsten vor - bis hin
in die trockenen polaren Permafrostbereiche. In manchen Wüsten-
standorten sind tief wurzelnde, salztolerante Baumarten wie Tama-
risken ( Tamarix articulata ) mit Solonchaks vergesellschaftet. Ansons-
ten sind nur Halophyten wie der Queller (S alicornia spec.) auf
Salzböden anzutreffen (Kap. 7.1.3)
4. Solonetze sind lt. FAO (1997) Böden mit hoher Natrium-Sorption
in einem dunkel gefärbten, tonreichen Untergrund ( Schwarzalkali-
böden ). Der pH-Wert liegt zwischen 8,5 und 11. Durch wiederholte
Quellungs- und Schrumpfungsprozesse entsteht das charakteris-
tische Säulengefüge. Solonetze sind keine typischen Wüstenböden,
sondern gehören eher an den Rand der Trockengebiete und sind
als Na-Böden auch keine echten Salzböden (Eitel 1999). Sie ent-
wickeln sich häufig mit feuchter werdendem Klima aus Solonchaks.
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