Geoscience Reference
In-Depth Information
INSOLATION
tägliche Temperatur- und
Volumenschwankungen
konzentrische
Gefügerisse
Abschuppung
isothermer
Kern
FELSBLOCK
Foto 23
Konzentrisch-schalige Abwitterung an einem kleinen
Basaltblock (Ø 20 cm).
Abb. 25
Schema des temperaturbedingten konzentrischen
Spannungsgefüges.
Homogene Gesteine sind farblich einheitlich und feinkristallin. Ein
bekannter Vertreter ist der Basalt. Seine meist dunkle Farbe lässt ihn
bei Einstrahlung sehr heiß werden, sodass sich ein besonders hohes
Temperaturgefälle zwischen Oberfläche und Gesteinsinnerem ent-
wickeln kann. Das führt zum Abplatzen von Plättchen, der so-
genannten Abschuppung (Desquamation, Abplattung, schaliges
Abplatzen, thermische Abblätterung o.Ä.; Foto 21, 23; Abb. 25).
Liegen bereits Klasten wie Gerölle, grober Schutt oder Blockwerk
vor, kann sich die Insolationswirkung in Form von Kernsprüngen
zeigen. Die erwähnten Temperaturgegensätze lassen die Kom-
ponenten zerspringen. In den kalten Wüstennächten ist das Kna-
cken der Gesteine oft zu hören (Foto 21). Zu Kernsprüngen kommt
es auch, wenn aufgeheizte Klasten durch einen plötzlichen Re-
genschauer regelrecht abgeschreckt werden und dabei zerspringen.
Wie intensiv der durch die Einstrahlung direkt oder indirekt bewirk-
te Gesteinszersatz in Wüsten abläuft, wie hoch die regionale Verwit-
terungsrate ist, hängt ab
von der statistisch relevanten Amplitude und der Frequenz der
Temperaturgegensätze,
von der Art zusätzlicher bzw. synergetischer Prozesse,
von der Petrovarianz (geomorphologische Härte): Jedes Gestein hat
spezifische Mineral- und Gefügeeigenschaften, die unterschiedlich
auf die exogenen Einwirkungen (Temperatur, Wasser, Agenzien)
reagieren. So wird sich ein dichter, amorpher Quarz in heißen
Wüstengebieten als sehr verwitterungsresistent (hart), ein poly-
mikter Granit dagegen als geomorphologisch weich erweisen.
Search WWH ::




Custom Search