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Tab. 8 Regennutzungseffizienz/Jahresniederschlag und ober-
irdische Primärproduktion arider und semi-arider Regionen
der Sahara (nach Le Houérou 1979; aus Schultz 2000)
Klimabereich
Niederschlag
mm/Jahr
Primärproduktion
(t/ha/Jahr)
Semi-aride Regionen
300 - 400
200 - 300
100 - 200
0,8 - 1,2
0,4 - 0,6
0,2 - 0,4
Aride Regionen
50 - 100
20 - 50
0 - 20
0,1 - 0,2
~0,05
~ 0
Die Fluktuationen der unterirdischen Biomasse sind geringer als
die der oberirdischen. Hierin ist eine Art Reserve für das Ökosystem
zu sehen. Mit 0 - 0,2 t/ha/Jahr Primärproduktion sind Wüsten
das produktionsschwächste Ökosystem. Die Pflanzen selbst sind
durchaus produktiv; da aber der größte Teil der Flächen zwangs-
läufig unbewachsen bleibt, kann die Energieeinstrahlung bei
durchschnittlichen episodischen Regenfällen nur teilweise umge-
setzt werden. Eine Ausnahme bilden reichliche und zeitlich wie
räumlich gut verteilte Niederschläge, die die ephemeren Pflanzen
in der Primärproduktion dann voll zur Geltung kommen lassen.
Eine Vergleichsgröße stellt die Regennutzungseffizienz in der Be-
wertung der Primärproduktion. Generell kann man von einer
ungefähr linearen Beziehung zwischen jährlicher Niederschlags-
menge und Primärproduktion ausgehen (Tab. 8). Für die Sahara
wird ein Wert von 2 - 3 kg Trockensubstanz/ha/mm Niederschlag
angegeben. Die mittlere Regennutzungseffizienz aller Trocken-
gebiete soll bei 4 kg Trockensubstanz/ha/mm Niederschlag liegen,
bei einer Spanne zwischen 1 und 10 kg (Schultz 2000).
7.2
Fremdlingsflüsse und Flussoasen
Im Zusammenhang mit kontrahierter Vegetation werden häufig die
Wüste durchquerende episodische oder perennierende Flussläufe mit
ihren Galeriegehölzen aufgeführt. Hierbei handelt es sich zumeist um
allochthones (ortsfremdes) Wasser aus Einzugsgebieten mit deutlich
feuchterem Klima, aus semi-ariden Nachbarräumen oder weiter ent-
fernten humiden Gebieten. Diese Fremdlingsflüsse erfüllen allein
schon aufgrund ihrer Größe und klimatischen Eigenständigkeit nicht
die Kriterien der standortökologischen Bedeutung von autochthonem
Zuschusswasser und damit verbundener kontrahierter Vegetation. Sie
werden häufig in ihrer Beziehung zur Wüste - zum Raum, den sie
durchfließen - in falscher kausaler Beziehung gesehen. Fremdlings-
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