Geoscience Reference
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Mal mit der Altersbestimmung von Gesteinen be-
schäftigte. Die Isotopengeologie wurde dann auch sein
zweites großes Forschungsgebiet, das er von 1952 bis
zu seinem Tod 1966 als Professor am Physikalischen
Institut der Universität Bern in der Schweiz systema-
tisch vorantrieb. Die dort geleisteten Beiträge zur Geo-
und Kosmochemie, Höhenstrahlung, Thermolumines-
zenz und der Meteoritenforschung verschafften dem
Institut großes internationales Ansehen. Insbesondere
nutzte er 1953 die U/Pb-Datierung von Isotopendaten
des Meteoriten
Canon Diablo
zur Bestimmung des Er-
dalters auf etwa 4,5 Milliarden Jahren, sehr nahe dem
heute allgemein akzeptierten Wert.
An ihn erinnern der 1973 benannte Mondkrater
Houtermans
(9°24
0
0
00
S, 87°12
0
0
00
E) und der seit 1990
jährlich vergebene
Houtermans Award
der European
Association of Geochemistry.
Abb. 2.10
Altersbestimmungen an den ältesten Gesteinen der Erde
In beiden Fällen ist R
<1
, und die Punkte auf beiden
Dagegen gilt R > 1 bei einem Verlust von Uran bei unver-
änderter Bleikonzentration (D
v
=D
n
/
. In diesem Fall liegen
die Punkte auf der Discordia jenseits der Position A, ober-
Die Concordia-Discordia-Methode ist insbesondere für
beanspruchte ältere Gesteine geeignet, die mobiles Blei ver-
loren haben. Einige der ältesten Gesteine der Erde wur-
den mit der U/Pb-Methode datiert. So ergaben die an Zir-
konen aus dem Diabastuff der Duffer-Schicht im Pilara-
Block des präkambrischen Grünsteingürtel West-Australiens
gemessenen [U]/[Pb]-Isotopenverhältnisse ein Gesteinsalter
(ii) Isochronen-Methode:
Analog zur Rb/Sr-Methode er-
laubt der U/Pb-Zerfall die Verwendung von Isochronen zur
Datierung von Gesteinen. Dazu verwendet man die Isoto-
penverhältnisse von
206
Pb,
238
U,
207
Pb und
235
U zum nicht
radiogenen Blei-Isotop
204
Pb. Die Zerfallsgleichungen lau-
ten:
benannte Holmes-Houtermans-Gleichung, in der das feste
Verhältnis
beträgt, das für ter-
restrische und lunare Gesteine sowie Meteoriten gut bestätigt
ist (zu Arthur Holmes und Friedrich Georg Houtermans sie-
Œ
235
U
=Œ
238
U
D
1=137;88
e
œ
235
t
1
Œ
207
Pb
Œ
207
Pb
Œ
204
Pb
0
Œ
204
Pb
0
Œ
235
U
Œ
238
U
„ƒ‚…
1=137;88
e
œ
238
t
1
:
D
(2.26)
Œ
206
Pb
Œ
204
Pb
Œ
206
Pb
0
Œ
204
Pb
0
chung der Form
.
y
y
0
/=.
x
x
0
/ D
b durch den Punkt
.
x
0
;
y
0
/
. Dabei ist b die Steigung, die Isotopenverhältnisse
mit
206
Pb treten an die Stelle von x und jene mit
207
Pb an
die Stelle von y.
Obwohl die Anfangskonzentrationen [
207
Pb]
0
/[
204
Pb]
0
und [
206
Pb]
0
/[
204
Pb]
0
nicht bekannt sind, ergibt die Auf-
tragung von [
207
Pb]/[
204
Pb] über [
206
Pb]/[
204
Pb] von ver-
schiedenen Proben eine Gerade. Durch Einsetzen verschie-
dener Gesteinsalter t wird das gesuchte Alter iterativ gefun-
mit der experimentell ermittelten Steigung übereinstimmt.
Abbildung
2.10
zeigt eine Zusammenstellung von Altersbe-
stimmungen mit dieser Methode an sehr alten Gesteinen der
Erde und des Mondes sowie an Meteoriten.
Œ
204
Pb
e
œ
235
t
Œ
207
Pb
Œ
204
Pb
Œ
207
Pb
0
Œ
204
Pb
0
Œ
235
U
D
1
;
(2.24)
e
œ
238
t
Œ
206
Pb
Œ
206
Pb
Œ
238
U
Œ
204
Pb
0
Œ
204
Pb
0
Œ
204
Pb
D
1
:
(2.25)
(nach den beiden voneinander unabhängigen Erstautoren)