Geoscience Reference
In-Depth Information
derivative
)D
v
=
Dt:
D
v
Dt
D
Die meisten aus dem Alltag bekannten Flüssigkeiten verhal-
ten sich in diesem Sinn, indem ihre Viskosität nicht von der
Strömungsgeschwindigkeit abhängt. Beispiele sind Wasser,
Luft, viele Öle und Gase, aber auch geschmolzenes Gestein.
Die Navier-Stokes-Gleichung folgt aus dem Impulser-
haltungssatz für ein strömendes, zähes newtonsches Fluid
mit konstanten Zähigkeitskoeffizienten hinsichtlich Sche-
rung und Volumenänderung. Ausgehend von der zeitlichen
Änderung des Impulses einer mit der Geschwindigkeit
v
strömenden Flüssigkeit eines Volumenelements der Dichte
¡
setzt man für die zeitliche Änderung der Dichte die Konti-
nuitätsgleichung
@
@
t
r
C .
v
r/
t
@
v
@
t
C .
v
r/
v
:
v
D
(7.9)
„
ƒ‚
…
substanzielle Ableitung
der Erläuterung: Wirkt der Nablaoperator auf einen Skalar a,
so ist das Ergebnis
r
a ein Vektor (ein Tensor erster Stufe),
der Gradient des Skalars a. Wirkt nun der Nablaoperator in
gleicher Weise (also nicht in Form einer Divergenz
r
v
)
auf einen Vektor
v
, so ist der resultierende Vektorgradient
r
v
ein Tensor zweiter Stufe (in kartesischen Koordinaten:
ein, erhält man schließlich die Euler-Gleichung:
@
v
@¡
@
t
Dr.¡
v
/
(7.12)
@
t
C .
v
r/
v
D
r
p
:
(7.10)
¡
Sie wurde 1755 erstmalig von Leonhard Euler aufgestellt
und ist eine der Grundgleichungen der Hydrodynamik.
Die Euler-Gleichung verknüpft das Strömungsfeld mit dem
Druck und weiteren ggf. auf das Fluid einwirkenden Vo-
lumenkräften aufgrund beispielsweise der Schwere- oder
Coriolis-Beschleunigung. Wirken solcher Volumenkräfte auf
Terme hinzu.
@
@
t
.¡
v
/ D
C
D¡.
v
r/
v
r
p
„
ƒ‚
…
(7.13)
D r
p
„ƒ‚…
•
ik
@
p
@
x
i
r.¡
vv
/
„ ƒ‚ …
@
.
¡
v
i
v
k
/
@
Dr…
„ƒ‚…
@…
ik
@
;
7.10.2 Die Navier-Stokes-Gleichung
der Strömung einer zähen Flüssigkeit
x
i
x
i
mit
…
ik
D
p
•
ik
C ¡
v
i
v
k
, wobei einerseits für Vektoren
und Tensoren wiederum die Index-Schreibweise verwendet
v
i
v
k
) das dyadische
76
bzw. das Tensor-Produkt der beiden
Vektoren, einen Tensor zweiter Stufe, im Unterschied zum
Skalarprodukt
v
v
der beiden Vektoren, einem Skalar (siehe
r.¡
vv
/
(in kartesischen Koordinaten:
@.¡
v
i
v
k
/=@
x
i
), er-
gibt wie die jedes Tensors einen Vektor. Gleiches gilt für die
Divergenz des Tensors der Impulsstromdichte
…
,dennda
der Impuls (
¡
v
) ein Vektor ist, wird der Impulsstrom (
¡
vv
)
als dyadisches Produkt wiederum zu einem Tensor zweiter
Stufe. Da die Energie ein Skalar ist, wird der Energiestrom
Zur Ableitung der Bewegungsgleichung einer zähen Flüs-
sigkeit wird nun zur Beschreibung der irreversiblen, zähen
Impulsdissipation dem durch
…
ik
beschriebenen dissipati-
onsfreien Impulsstrom der Tensor der reduzierten Spannung
(
deviatoric stress
) bzw. Reibungstensor
£
ik
hinzugefügt.
Die Euler-Gleichung beschreibt die Strömung einer Flüs-
sigkeit, in welcher Impuls und Energie ohne irreversible
Verluste durch innere Reibung oder Wärmeleitung trans-
portiert werden. Die Navier-Stokes-Gleichung dagegen, be-
nannt nach den Mathematikern und Physikern Claude Louis
Marie Henri Navier (Frankreich; 1785-1836) und Sir George
Gabriel Stokes (UK; 1819-1903), beschreibt Strömungen in
newtonschen Fluiden (Flüssigkeiten oder Gasen), in denen
es durch innere Reibung und Wärmeleitung zu Energie-
dissipation kommt. Diese ist die Ursache der immer mehr
oder weniger vorhandenen thermodynamischen Irreversi-
bilität von Strömungen. Zusätzlich ist die Scherspannung
¢
s
in einem newtonschen Fluid proportional zur Scherge-
schwindigkeit, und seine dynamische Viskosität
ist unab-
hängig von seinem Spannungs- oder Deformationszustand.
Bezeichnet z. B. v
x
die zu einer in X-Richtung verlaufenden
Wand parallele Komponente der Strömungsgeschwindigkeit
v
und y die zur Wand senkrechte Ortskoordinate, so ist
die Schergeschwindigkeit eines newtonsches Fluids gegeben
durch dv
x
=
dy. Dann ist die Scher- bzw. Schubspannung, die
durch weiter von der Wand entfernte Flüssigkeitsmoleküle
auf näher zur Wand gelegene ausgeübt wird:
…
ik
D
p
•
ik
C ¡
v
i
v
k
£
ik
D¢
ik
C ¡
v
i
v
k
;
(7.14)
mit:
¢
ik
D
p
•
ik
C £
ik
.
dv
x
dy
:
¢
s
D
(7.11)
76
Dyade, von griechisch
Dyas
,Zweiheit