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Abb. 6.30 Inversion des am 17. September 1997 in der KTB-
Vorbohrung gemessenen Temperaturprofils (Dämpfungsfaktor:
der modellierten Temperatur; c Störung
T
.
z
/
der Bezugstemperatur;
©
D
d Störung
q
.
z
/
der Bezugs-Wärmestromdichte (© Clauser 1999 )
0;2
). a Gemessene, modellierte und Bezugsdaten; b Anpassungsfehler
größer als 0,2, und die folgenden Werte streben sehr schnell
gegen null. Diese sehr kleinen Werte müssen daher entweder
mittels Schwellenwert oder Dämpfungsfaktor unterdrückt
werden, um unphysikalische Oszillationen in der für die Erd-
oberfläche rekonstruierten Temperaturgeschichte zu vermei-
den. Die mit der Inversion erzielte Datenanpassung sowie
die durch die Temperaturgeschichte an der Erdoberfläche
verursachten Störungen der stationären Variation von Tem-
peratur und Wärmestromdichte mit der Tiefe ist in Abb. 6.30
gezeigt. Angesichts der absoluten Größe der in Abb. 6.31
gezeigten invertierten Temperaturvariation sind die Anpas-
sungsfehler in Temperatur und Wärmestromdichte akzepta-
bel. Diese vergleichsweise gute Anpassung wird jedoch mit
einem Verlust an Auflösung erkauft, verglichen mit jener der
Stellvertreterdaten, deren Modellantwort ( 6.163 ) jedoch sehr
gut mit dem erzielten Inversionsergebnis übereinstimmt. Die
stärkste Signatur in der rekonstruierten Temperaturgeschich-
te ist die postglaziale Erwärmung um etwa 10K, die etwa
40 000 Jahre vor dem Kalenderjahr 2000 einsetzt und ihr
Maximum zwischen 500 und 1000 Jahren vor unserer Zeit-
rechnung erreicht. Diese Signatur gehört zu dem größten
Singularwert mit Ausnahme derjenigen, welche den Refe-
renzwerten T O ; ref und q O ; ref entsprechen, den stationären
Bezugswerten von Temperatur und Wärmestromdichte an
der Erdoberfläche. Diese pleistozäne Temperaturstörung er-
reicht in der 4 km tiefen KTB-Vorbohrung ihr Maximum von
etwa 2,7K in einer Tiefe von etwa 1500m und beträgt in der
Endtiefe immer noch 1,3K (Abb. 6.30 c ). Das Inversionser-
gebnis stimmt, abgesehen von seiner geringeren zeitlichen
Auflösung, auch gut mit den aus Stellvertreterdaten rekon-
struierten Temperaturverlauf überein, insbesondere aber mit
dessen nach ( 6.163 ) berechneter Modellantwort (Abb. 6.31 ) .
Stehen in einer Region Temperatur-Tiefenprofile aus
mehreren Bohrungen zur Verfügung, so können diese ge-
meinsam invertiert werden. Damit kann das Verhältnis von
Nutz- zu Rauschsignal verbessert werden, da auf diese Weise
individuelle Störungen einzelner Temperatur-Tiefenprofile
weiter gedämpft werden können. Für insgesamt J Bohrun-
 
 
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