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6 0 6 0 -Gitter interpoliert. Der
mittlere RMS-Fehler der Schwereanomalie beträgt bei dieser Auflö-
sung etwa 41
Abb. 4.34 Globale Bouguer-Schwereanomalien
g B ( 4.89 ) auf
Grundlage einer Kugelfunktionsentwicklung bis zum Grad
Development Team 2010 ) aufein
`
D
ms 2 . Die Dichte bei der Bouguer-Reduktion beträgt
2670 kg m 3 bzw. 2670 kg m 3 sowie 1025 kgm 3 für Höhen ober-
bzw. unterhalb des Geoids
2190 und zur Ordnung m
2159 (EGM2008 Development Team
2010 ) . Hierfür wurden Schwere- und Höhendaten der um den Einfluss
der Gezeiten bereinigten Version des Modells EGM2008 (EGM2008
D
beruhen. Die ozeanische Kruste ist mit lediglich wenigen Ki-
lometern wesentlich dünner als jene unter den Kontinenten.
Ihre Gesteine sind im Mittel mit 3300 kgm 3 jedoch deut-
lich dichter. Daher führt die für eine mittlere Krustendichte
von 2670 kgm 3 vorgenommene Bouguer-Reduktion zu den
dargestellten starken Anomalien. Einerseits sind diese somit
ein Artefakt der Bouguer-Reduktion, andererseits zeigen sie
jedoch die geringere Mächtigkeit der ozeanischen verglichen
mit der kontinentalen Kruste an.
Welche Fortschritte innerhalb weniger Jahre in der In-
terpretation von Schweredaten durch die hoch genaue Ver-
messung des Erdschwerefelds durch Satelliten aus dem All
möglich wurden, zeigen exemplarisch die beiden folgenden
Beispiele: Der Chicxulub-Einschlagkrater vor der Nordküs-
te der mexikanischen Halbinsel Yukatán war in dem bis
zu Grad und Ordnung 360 entwickelten Schwerefeld des
Modells EIGEN-5C (Förste et al. 2008a ; Köhler 2008 ) nur
andeutungsweise erkennbar. Dagegen zeigt das bis zumGrad
` D 2190 und zur Ordnung m D 2159 entwickelte Schwere-
feld des Modells EGM2008 (EGM2008 Development Team
2010 ) deutlich die Ringstruktur des Hauptkraters - sogar der
in der Literatur diskutierte kleinere Nebenkrater nordöstlich
vom Hauptkrater zeichnet sich ab (Abb. 4.38 ) .
Durch das Sumatra-Beben der Stärke M W D 9;0 vom
26. Dezember 2004 wurden zum einen die tektonischen
Platten am Meeresboden gegeneinander versetzt. Zum an-
deren wurde unter der Einwirkung der tektonischen Kräfte
Gesteinsvolumen im Mantel und in der Kruste sowohl ver-
dichtet als auch ausgedehnt. Beide Effekte bewirken eine
kleine, aber über der Messgenauigkeit liegende Änderung
der vertikalen Schwerebeschleunigung, die im Vergleich von
Schweremessungen des Satelliten GRACE vor und nach
dem Beben sichtbar wird (Abb. 4.39 a ). Diese stimmt gut
mit der aus einem seismischen Modell abgeleiteten Än-
derung der vertikalen Schwerebeschleunigung überein, so-
wohl was die Amplituden angeht als auch die räumliche
Verteilung (Abb. 4.39 b ). Während dies zwar noch keine
formale gemeinsame Inversion von Schwere- und seismi-
schen Daten darstellt, ist es doch ein gutes Beispiel dafür,
wie Mehrdeutigkeit durch gemeinsame Interpretation un-
terschiedlicher geophysikalischer Daten vermindert werden
kann.
 
 
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