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wieder und wieder zu versuchen, bis er es schafft. Eine schöne Melodie. Ich nehme mir
vor, sie in meinem Kopf zu behalten als meine Kasachstan-Melodie und als Erinnerung
an diese unglaublich tolle Familie.
Nach einem Nachmittags-Snack gehen wir fast nahtlos zu einem traditionellen und
üppigen usbekischen Abendessen über. Das für Kopfschmerzen berühmte Shymkent-Bier
fließt in Strömen, und es werden Pläne für die Zukunft geschmiedet. Bis drei Uhr mor-
gens überlegen wir, wie wir einen großen Auto-Export aufziehen und so schöne BMW s,
wie Nurlik einen hat, von Deutschland nach Kasachstan exportieren. Deutsche Autos
sind sagenhaft beliebt - sobald jemand hört, dass wir aus Berlin kommen, sieht man
glänzende BMW - oder Mercedesfelgen in den Augen blitzen. Die deutschen Autos sind
hier viel teurer, erklärt Nurlik die Faszination, und wenn man in der Lage wäre, Ge-
brauchte in Deutschland zu kaufen und auszuführen - man könnte Riesengewinne ma-
chen. Wir steigern uns derart in die Geschäftsidee hinein, dass wir schon zu kalkulieren
beginnen. Zwei Fahrradfahrer in Kasachstan …
Nurliks Mutter tauft uns »Paulbek« und »Hansenbek« und setzt uns eine kasachische
Kopfbedeckung auf, die sie uns als Gastgeschenk mitgibt. Am nächsten Morgen, es ist
der 25. Juni, begleiten uns Nurlik und seine Frau noch bis an die kirgisische Grenze, die
beiden im BMW , wir auf unseren Rädern. Wir haben beide einen Wahnsinnskater und
schleppen uns mit letzter Kraft hinter dem gemütlich vor uns herschleichenden Auto
entlang. Fast eine Stunde lang gondelt der geduldige Nurlik mit allenfalls 20 Stundenki-
lometern vor uns her. Wir verabschieden uns und versprechen uns gegenseitig ein baldi-
ges Wiedersehen in Berlin.
Hier geht's zum Film!
 
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