Information Technology Reference
In-Depth Information
te Informationsbegriff von dem wissenschaftlichen Begriff der Information ab, bei dem es
bekanntlich nur darauf ankommt, die Zahl an Möglichkeiten zu bestimmen.
Information ist nur das, was verstanden wird. Information ist nur, was Information erzeugt.
(Weizsäcker 1971 )
So stellen Informationen für Entscheidungssysteme diejenigen Daten dar, die für die Vor-
bereitung von Entscheidungen nützlich sind. Gerade der Terminus der Information nimmt
im Rahmen der Implementierung eine Schlüsselfunktion ein, wo er in den Computersimu-
lationen operational umgesetzt wird. Information wird in diesem Buch damit bewusst sei-
nem Wesen nach negativ definiert durch das Ausmaß an Unsicherheit und durch die An-
zahl von Möglichkeiten. Jede Auswahl, jede Reduktion von Unsicherheit und jede Einen-
gung von Möglichkeiten stellt in diesem Sinne einen Informationszuwachs- bzw. Informa-
tionsgewinn dar. Diese negative Abgrenzung erfolgt aber auch nicht ganz uneigennützig,
indem sich diese Reduktion von Unsicherheit bzw. diese Einengung von Möglichkeiten
auch zweiwertig rekonstruieren und mechanisch abbilden lässt. Damit lässt sich Informa-
tion digitalisieren und in einer zweiwertigen Logik und im Computersystem als binärer
Code darstellen. Insgesamt wird der Informationsbegriff quantitativ durch die Prinzipien
der Auswahl und Einengung und die Informationsübertragung durch Zweiwertigkeit so
strukturiert, dass eine Implementierung von Informationsverarbeitungsprozessen mittels
geeigneter Technologien möglich ist.
Der Begriff Wissen lässt sich zunächst charakterisieren durch Attribute wie abstrakt,
strukturiert/unstrukturiert, bedeutungstragend, mitteilbar, bewusst/unbewusst, oder durch
ähnliche Begriffe wie Kenntnis, Erfahrung und Verstand. Letzteres Charakteristikum
kommt auch daher, dass ein Adressat nur dann eine Information bestätigen kann, wenn
er über Wissen verfügt, ob diese Information nun wahr ist oder nicht, und wenn ja, in
welcher Form. Von daher sind Information und Wissen eng aufeinander bezogen. Diese
Bezogenheit kommt auch in der Auffassung der Wissenstheorie zum Ausdruck, indem
hier Wissen das Ergebnis der Verarbeitung von Informationen durch ein Bewusstsein ist
und daher, mit anderen Worten, als „verstandene Information“ aufgefasst werden kann.
Zu wissen bedeutet dann, über zureichende Gründe zu verfügen, bestimmte Informationen
über Gegenstände, Sachverhalte oder Vorgänge als wahr oder falsch erkennen zu können
und im Gegensatz zum Meinen die Relevanz der Information für eine Handlungssituation
ermittelt zu haben. Insofern werden diese so verstandenen Informationen zur Handlungs-
steuerung verwendet. Wissen ist somit die Vernetzung von Information, die es dem Träger
ermöglicht, Handlungsvermögen aufzubauen und Aktionen in Gang zu setzen. Es ist das
Resultat einer Verarbeitung der Informationen durch ein Bewusstsein. Dieser Wissensbe-
griff orientiert sich auch an den Ergebnissen aus der Wissensakquise. Dabei zeigte sich,
dass Experten Probleme weniger durch aufwendige Suchvorgänge lösen, als vielmehr
durch den Abruf gespeicherten Wissens. Aufgrund ihrer vielfältigen Erfahrungen haben
sie typische Problemmuster und Problemlösungswege in Form von Schemata in ihrem
Gedächtnis gespeichert, deren relevante Teile schnell und zuverlässig abgerufen werden
können. Neben einem umfangreichen Bereichswissen spielen sogenannte Fallschemata
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