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sowie hochgradig bereichsspezifische Heuristiken eine große Rolle. Hinzu kommt ein
differenziertes metakognitives Kontrollwissen in Form von Prüfungs-, Bewertungs- und
Prognoseprozessen. Formal betrachtet ist Wissen daher ein Begriff mit weitem Umfang
und kann hinsichtlich Erkenntnisquelle, Inhalt, Ursprung, Qualität, Struktur und Funktion
differieren. Deshalb erscheint es auch in diesem Zusammenhang berechtigt, von verschie-
denen Arten und Formen von Wissen zu sprechen. Die sicherlich wichtigste und einfachs-
te Unterscheidung besteht in der Differenzierung von propositionalem Sachwissen (etwas
zu wissen) und nicht-propositionalen Gebrauchswissen (zu wissen wie).
Da Sachwissen eine Form des „Wissen von etwas ist“, wird es als „propositionales Wissen“ be-
zeichnet. Als ein solches Wissen von Etwas kann es so repräsentiert werden, dass es in Entitäten
von Faktenwissen über Beziehungen, Sachverhalte und Gegenstände zerlegt werden kann. Das Ge-
brauchswissen wird demgegenüber als „nicht-propositionales Wissen“ bezeichnet.
Die Wissenspsychologie hingegen unterscheidet bereits in Sachwissen, Handlungswissen
und Metawissen. Eine weitere, für dieses Buch notwendige Untergliederung dieser Wis-
sensarten ist die folgende:
Prozedurales Wissen hält feste Vorgehensweisen oder Strategien fest und entspricht
dem Know-how.
Erfahrungswissen ist das durch die Sinneswahrnehmung gewonnene Wissen, welches
in eine bestimmte Situation eingebettet ist. Es ist somit gegen Vergessen resistenter als
reines Wortwissen.
Deklaratives, faktisches Wissen repräsentiert Kenntnisse über die Realität und hält
feststehende Tatsachen, Gesetzmäßigkeiten sowie bestimmte Sachverhalte fest. Es ent-
spricht damit dem Know-that.
Statistisches Wissen entspricht dem Wissen, das aus Fallsammlungen stammt.
Kausales Wissen stellt Wissen dar, in dem Beweggründe und Ursachen festgehalten
werden (Know-why).
Heuristisches Wissen hält bestimmte Sachverhalte in Regeln fest.
Klassifizierungs- und Dispositionswissen repräsentiert Wissen, welches dem Wissen-
den ermöglicht, komplexe Gegenstände aufzuschlüsseln und bestimmte Sachverhalte
richtig zuzuordnen.
Relationenwissen stellt Wissen dar, das es dem Wissenden ermöglicht, Strukturen und
Zusammenhänge zu sehen.
Eine eher „objektorientierte“ und damit implementierungsnahe Perspektivierung liefert
folgende Unterscheidung:
Fakten : Einfache Fakten sind beispielsweise „Es regnet“ oder „Willi hat Schnupfen“.
• Komplexe Objekte und Eigenschaften : Objekte stellen eine Art Bezugs- oder Bezie-
hungspunkte in Wissensmengen dar. Sie sind durch bestimmte Eigenschaften gekenn-
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