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Abb. 9.10 Prozesse
Frage beantwortet: Was wird in welcher Folge fachlich und organisatorisch in einer kon-
kreten Problemstellung oder in einem Bereich (Unternehmen, Abteilung, Gruppe, Team
etc.) bearbeitet?
Die Modellierung der Prozesse bildet den zentralen Ausgangspunkt für die Entwick-
lung rechnerbasierter Lösungen im Allgemeinen und von Roboterlösungen kognitiven Lö-
sungen im Speziellen. Solche prozessorientierten Lösungen orientieren sich nicht nur am
jeweiligen Prozess, sondern bilden diesen später in der jeweiligen Produktionsumgebung
ab. Dabei steht die Fragestellung im Vordergrund: Was wird in welcher Folge fachlich und
organisatorisch in einer Problemdomäne mit welcher Ressource und warum bearbeitet?
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Identifizierung und Beschreibung von Logik (Ent-
scheidungslogik etc.), so dass einzelne Interoperationen eventuell automatisiert werden
können. Insofern müssen im Rahmen der Prozessmodellierung alle diejenigen Prozesse,
(Makro-Mikroprozesse im Embedded Bereich, Geschäftsprozesse, Produktionsprozesse,
etc.), die die zukünftige Lösung unterstützen sollen, modelliert werden. Modellieren heißt
in diesem Fall: Die Prozesse voll umfänglich verstehen (Seidimeier 2002 ).
Die angestrebte, durchgängige Modellierung der Prozesse bietet die Möglichkeit, Syn-
ergiepotenziale durch die Wiederverwendung oder Harmonisierung von Teilprozessen mit
atomaren Tätigkeiten zu erkennen und zu nutzen. Die Modellierung von Prozessen hat die
Intension, die fachlichen Abläufe korrekt zu beschreiben.
Die Durchführung der einzelnen Aktivitäten obliegt dem Prozessteam. Neben dem
Prozessverantwortlichen beinhaltet das Prozessteam folgende Rollen: Prozessverantwort-
licher, Fachexperte, Geschäftsprozessmodellierer, Geschäftsstratege, Produktionsleiter,
Business Developer, etc. (Österle 1995 )
An dieser Stelle gilt es darauf hinzuweisen, dass je nach Problemstellung und Problem-
domäne die Prozessanalyse und die Interoperationsanalyse nicht immer sauber voneinan-
der zu trennen sind bzw. eine solche Trennung auch keinen Sinn macht. Aber auf jeden
Fall beeinflussen die Ergebnisse der Prozess- und der Interoperationsanalyse die Anfor-
derungen an die zukünftige Lösung. Insofern kann man die Prozess- und die Interopera-
tionsanalyse durchaus als eine erweiterte fachliche Anforderungsanalyse bezeichnen, die
dazu beiträgt, dass alle Anforderungen vollständig und widerspruchsfrei erarbeitet werden
können. Nach Möglichkeit sollten die Anforderungen so formuliert bzw. dokumentiert
werden, dass diese prüfbar sind. Die Ergebnisse einer solchen Anforderungsanalyse wer-
den in Form eines umfassenden Entwicklungshandbuches (EHB) dokumentiert. Einer der
zentralen Punkte für eine qualitativ hochwertige Anforderungsanalyse ist die Identifika-
tion der Personen, die für die Ermittlung der Anforderungen berücksichtigt werden. Da-
bei ist insbesondere zu beachten, dass die späteren Anwender in die Analyse einbezogen
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