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tätsgrad aufweisen, so können diese über die Benutzergeschichten ergänzend beschrie-
ben werden.
Testbarkeit : Alle Anforderungen müssen testbar sein. Daher ist es angezeigt, zu jeder
Anforderung Test- und Akzeptanzkriterien zu formulieren.
Anders als in klassischen Schätzverfahren, die häufig auf Lines of Codes (LoC) oder
Functions Points zur Aufwandsbestimmung setzen, werden Schätzpunkte verwendet.
Schätzwerte, die auf solchen Punkten basieren, sind immer teamspezifisch und lassen sich
sicherlich nicht über Teamgrenzen hinweg vergleichen. Dennoch lassen sie sich einfach
anwenden und die unten aufgeführte Punktereihe entspricht der Fibonacci-Funktion: 0 :
Kein Aufwand, 1: Kleiner Aufwand: doppelt so groß wie ein sehr kleiner Aufwand, 3 :
Mittlerer Aufwand: so groß wie ein sehr kleiner und ein kleiner Aufwand zusammen, 5 :
Großer Aufwand: so groß wie ein kleiner und mittlerer Aufwand zusammen, 8 : Sehr gro-
ßer Aufwand: so groß wie ein mittlerer und großer Aufwand zusammen und 13 : Extremer
Aufwand: so groß wie ein großer und sehr großer Aufwand zusammen.
Um die Aufwände zu schätzen, werden Schätz-Besprechungen einberufen. Da sich die
Anforderungsliste während des Projektsverlaufes ändern kann, finden solche Besprechun-
gen auch noch während des Projektes statt. Solche Besprechungen laufen folgendermaßen
ab: Der Entwicklungsdirigent erklärt die Anforderungen und das Team schätzt. Hierzu
muss das Team alle wesentlichen Arbeitsschritte berücksichtigen. Dies beinhaltet Kon-
zeptionalisierung, Implementierung und Validierung (inklusive Dokumentation). Sind alle
Einträge abgeschätzt oder ist die anberaumte Zeit abgelaufen, so endet die Besprechung.
Die Ergebnisse der Schätzungen werden in der Anforderungsliste festgehalten.
9.1.6
Interoperationsanalyse
Die Interoperationsanalyse im industriellen Umfeld basiert auf der Philosophie, das Unter-
nehmen als kognitive Organisation aufzufassen, dieses als prozess- und kognitives Modell
zu konzeptionalisieren und dieses Modell durch rechnerbasierte, prozessorientierte und
künstliche Kognition ermöglichende Technologien in funktionaler und prozessualer Hin-
sicht auszugestalten.
Prozesse stellen dabei die Ablauforganisation einer Organisation bzw. den Ablauf einer
Problemlösung unter Zuordnung von Ressourcen und Zuständigkeiten dar. Sie formulie-
ren die Abfolge von Handlungen (Aktionen, Interoperationen), die zum Erreichen eines
Zieles notwendig sind. Es werden Abläufe und damit der Weg (das WIE) zur Zielerrei-
chung beschrieben. Prozesse sind damit im Allgemeinen eine zusammengehörende Ab-
folge von klassischen Aktivitäten oder Interoperationen (Abb. 9.10 ).
Die Prozesse im Allgemeinen und die Makro- bzw. Mikroprozesse, Geschäftsprozesse
(Scheer 2001 ) bzw. Produktionsprozesse im Speziellen und damit die Prozessmodellie-
rung werden als Ausgangspunkt zur Entwicklung von Lösungen gesetzt. Die Modellie-
rung der Prozesse hat den Zweck, die fachlichen Abläufe zu beschreiben. Es wird die
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