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Abb. 9.9 Inhalte der Anforderungsliste
Erreichung des Projektziels umgesetzt und erbracht werden müssen (Summerville und
Sayer 1997 ). Hierzu zählen funktionale und nicht funktionale Anforderungen sowie An-
forderungen an die Benutzerschnittstellen. Neben den zentralen Funktionen der Lösung
sind es gerade die nicht funktionalen Anforderungen, wie Skalierbarkeit, Robustheit, Per-
formanz und Anforderungen, die über eine erfolgreiche Entwicklung der Lösung mit ent-
scheiden.
Die Anforderungsliste enthält keine Aktivitäten oder sonstige Umsetzungsdirektiven
(Abb. 9.9 ). Insofern ist die Anforderungsliste von der Iterations-Anforderungsliste in die-
ser Hinsicht absolut getrennt zu halten. Das impliziert, dass im Normalfall erst am Ende
eines Entwicklungsprojekts alle umgesetzten Anforderungen präzise, detailliert und damit
terminal zementiert werden können.
Die Anforderungsliste wird nach Nutzen, Risiko und Kosten priorisiert. Unabhängig
von der Form der Anforderungsliste sollte die Struktur so einfach wie möglich gehalten
sein. Es gilt dabei der Grundsatz: So kurz und knapp wie möglich, so umfangreich und
detailliert wie nötig. Allerdings gilt es auch zu beachten: Je mehr Risiko eine Anforderung
enthält und je weniger Wissen das Team über die Anforderungen besitzt, desto genauer
sollten die Anforderungen beschrieben werden. Ein Risiko ist dabei das mögliche Eintre-
ten oder Ausbleiben eines Ereignisses, das den Projektverlauf negativ beeinflusst. Gerade
die Projekte im Umfeld des Cognitive Computing weisen sich durch ihren hohen inno-
vativen Charakter aus, was ein Mehr an Unsicherheit und Risiken mit sich bringt. Die-
sem Umstand Rechnung tragend, wird eine risikobehaftete Anforderung, die zum jetzigen
Zeitpunkt nicht genau analysiert werden kann, als hochprior klassifiziert und in einem der
nächsten Sessions implementiert. So kann das Risiko exploriert werden.
Gute und damit verwertbare Anforderungen sollten daher die folgenden Eigenschaften
aufweisen:
Unabhängigkeit : Anforderungen sollten möglichst unabhängig voneinander sein und
daher in beliebiger Reihenfolge und einzeln umgesetzt werden können.
Verhandelbarkeit : Die Anforderungen sollten so gekapselt und beschrieben werden,
dass der Entwicklungsdirigent in den Sessions-Planungssitzungen unter Aspekten der
Priorisierung diskutieren kann.
Nützlichkeit : Alle Anforderungen sollten sich durch einen klaren Nutzen wertschöp-
fend auszeichnen.
Schätzbarkeit : Alle Anforderungen müssen klar und verständlich formuliert sein, damit
diese verstanden und hinsichtlich des Aufwandes eingeschätzt werden können.
Handhabbarkeit : Die Beschreibungen zu den Anforderungen sollten kurz, prägnant
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