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märe Funktion des Gedächtnissystems besteht demnach darin, aus den Wahrnehmungs-,
Denk- und Lernprozessen resultierende Daten-, Informationen und Wissen zu speichern
und diese Konzepte für spätere Nutzung zur Verfügung zu halten bzw. zu stellen.
Epigenetisches System : Das epigenetische System umfasst sowohl die Fähigkeit aus
Erfahrungen zu lernen als auch die Fähigkeit, diese Lernerfahrungen auf die Persön-
lichkeitsmerkmale einwirken zu lassen. Das epigenetische System verfügt über eine
Vielzahl von Prozessen, die zum Erwerb sowie zur Veränderung von Wissen und da-
mit zu einer Veränderung systemischer Fähigkeiten und Verhaltensweisen im Rahmen
einer epigenetisch-kognitiven Entwicklung führen.
Lernsystem : Das Lernsystem unterscheidet zwischen einer intrinsischen (inneren) Er-
fahrung von der einer extrinsischen (äußeren) Erfahrung. Äußere Erfahrung bezieht
sich auf das Erleben von „äußeren“, d. h. in der Umwelt stattfindenden Ereignissen,
während innere Erfahrungen sich vollständig im Bereich des Systems durch Refle-
xion abspielen. Das Ergebnis dieses Lernprozesses kann sowohl eine Veränderung der
Daten, Informations- und Wissensstrukturen des Systems als auch eine Veränderung
der Repräsentation dieser Strukturen sein.
Intentionales System : Der Ausdruck der Intentionalität wird verwendet, um die Eigen-
tümlichkeit des artifiziellen Bewusstseins zu bezeichnen, auf einen Gegenstand oder
Sachverhalt Bezug zu nehmen. Das intentionale System umfasst dabei die Funktion
der Intuition und des planenden Denkens. Beide Funktionen dienen dem reproduktiven
bzw. dem produktiven Denken. Während reproduktives Denken nur die Anwendung
verfügbaren Wissens oder geübter Strategien auf neue Aufgaben umfasst, erfordert pro-
duktives Denken die Berücksichtigung spezifischer struktureller Merkmale der Prob-
lemlösekonstellation, aus denen sich aufgrund von Einsicht ein neues Lösungsprinzip
erschließt. Das Ergebnis produktiven Denkens ist in der Regel eine neue, bislang un-
bekannte Sicht eines Problems und seiner Lösung. Intuition bezeichnet eine besondere
Form des Erkenntnisgewinns und der Entscheidungsfindung, derzufolge das Erkannte
oder die Entscheidung unreflektiert in einem unmittelbaren bzw. unvermittelten Akt
Erleben im Bewusstsein gegeben ist. Intuition erscheint demnach als ein nicht-ana-
lytisches, nicht logisches, eher ganzheitliches oder gar zufälliges Ergebnis des Ver-
arbeitungsprozesses. Das Ergebnis der Intuition kann das planende Denken entweder
nachhaltig beeinflussen oder gar ausschalten.
Reflexionssystem : Artifizielles Denken im Allgemeinen und planendes Denken im Be-
sonderen werden im Rahmen des Cognitive Computing als Schlussfolgerungsprozess
verstanden. Auf der Basis eingereichter Perzepte und gegebener Informationen werden
neue Informationen mit Hilfe von Inferenzen abgeleitet und so die bis dahin aktuellen
Perzepte erweitert bzw. die verfügbaren Informationen angereichert. Der Schlussfolge-
rungsprozess umfasst deduktive, induktive als auch analoge Inferenzmechanismen.
Effektorisches System : Das effektorische System dient der Interoperation durch Akto-
ren mit der Umwelt und damit der Transformation des Wissens auf ein entsprechendes
Verhalten. Ein Effektor ist in diesem Zusammenhang ein Ausgabeinstrument, durch das
ein System Eingriffe in einen zu steuernden Prozess und damit in die Umgebung vor-
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