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Semantisches System : Die Eingaben über die Sensoren und freien Rezeptoren werden
nach der Wahrnehmung im Rahmen des kognitiven Prozesses zunächst an das seman-
tische System geleitet und führen manchmal bereits auf dieser frühen Verarbeitungs-
stufe zu Reflexen oder bestimmen die Tendenz einer komplexeren Reaktion. Um eine
für die Zwecke einer adaptiven Kopplung an die Umwelt angemessene Interpretation
des sensorischen Inputs zu erreichen, muss das semantische System den sensorischen
Input gleichsam im Kontext bestimmter Annahmen über die physikalische Welt und/
oder der Problemdomäne interpretieren, über die es unabhängig vom sensorischen In-
put verfügt. Aus dieser Perspektive lässt sich die sensorische Eingabe gleichsam als ein
Stichwortgeber oder Anker auffassen, der nicht nur das im Folgenden, durch interne
Komponenten und Funktionen bedingte, komplexe Geschehen initiiert und dieses Ge-
schehen mit dem notwendigen Vorwissen anreichert, sondern auch indirekt eine stabile
An- und Verbindung an die Umwelt garantiert.
Emotionales System : Obwohl es bisher keine exakte Definition der Emotion gibt, wird
allgemein anerkannt, dass sich menschliche Emotion durch Phänomene der Freude,
Trauer, Ärger, Furcht, Stolz, Mitleid etc. auszeichnet. Artifizielle Emotionen hingegen
werden mit bestimmten systemischen Zuständen gleichgesetzt. So bestehen Emotionen
zum einen in der Wahrnehmung der systemischen Veränderungen, die während der
Laufzeit als Folge- oder Begleiterscheinung von Gefühlen (Erfolg, Misserfolg, Ziel-
erreichung, Scheitern etc.) auftreten. Zum anderen sind Emotionen komplexe syste-
mische Zustände, die aus der Wahrnehmung der kognitiven Einschätzungen von Be-
wertungen einer Situation zusammengesetzt sind, wobei diese zwei Komponenten
außerdem in einer bestimmten Weise miteinander verbunden sind. Insofern geht das
Paradigma der artifiziellen Emotion von einer multidimensionalen Zustandsbeschrei-
bung aus, die systemisch-mentale Zustände, systeminterne Veränderungen sowie Ver-
haltensänderungen umfasst. Insbesondere wirken die Emotionen auf die kognitiven
Prozesse, wie Gedächtnis (und Erinnerung), Intuition und planendes Denken (Urteils-
bildung und Problemlösen).
Motivationales System : Motivation umfasst die Gesamtheit der Bedingungen und Pro-
zesse, die einer Verhaltensbereitschaft zugrunde liegen und ist neben der Verfügbarkeit
relevanter Fähigkeiten und Fertigkeiten (Können) notwendige Voraussetzung für ziel-
gerichtetes Verhalten. Im Einzelnen umfasst dies die Wahl von Verhaltenszielen sowie
die Ausführung des zielgeleiteten Verhaltens (Wille).
Situatives System : Das situative System unterstützt die Aufbereitung einer Semantik,
da die Bedeutung eine Relation zwischen Situationen darstellt. Das System basiert auf
einer Ontologie, in der die grundlegenden ontologischen Entitäten festgelegt werden
sowie der Darstellung eines formalen Apparats, der die Repräsentation von Situationen
und Ähnlichkeiten, die zwischen Situationen bestehen, ermöglicht. Mit Hilfe dieses
Apparats ist es möglich, Situationstypen, Ereignistypen, Rollen usw. zu definieren.
Gedächtnissystem : Das Gedächtnissystem umfasst sowohl die Fähigkeit, das Gelernte
zu behalten, um es bei weiteren Erfahrungen einsetzen zu können, als auch die Fähig-
keit, diese erinnerbaren Inhalte abrufen zu können. Insofern obliegt dem Gedächtnis-
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