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je nach Erfahrungs- und Entwicklungsstand, unterschiedliche kognitive Leistungen. So
kann der Lösungsweg, den ein Agent beschreitet, wenn kein spezifischer Wissensbestand
vorliegt, sich aufgrund der Dispositionen erheblich von dem Weg der anderen Agenten
unterscheiden.
Die artifizielle Emotion ( EmotionSystem ) ist ein Informationsverarbeitungspro-
zess, der durch die direkte und/oder indirekte Wahrnehmung eines Objekts über das per-
zeptive System oder einer Situation über das situative System ausgelöst wird und mit
Zustandsveränderungen, spezifischen Kognitionen, Schwächung oder Verstärkung der
Persönlichkeitsmerkmale und einer Veränderung der Verhaltensbereitschaft einhergeht.
Die aus einer Emotion folgende Interpretation eines Objekts oder einer Tatsache bezeich-
net man als artifizielles „Gefühl“. Damit ergibt sich die artifizielle Emotionalität als der
Sammelbegriff für die individuell unterschiedliche Eigenart des Gefühlszustands eines
Agenten sowie die Verhaltenssteuerung und die Art der Verarbeitung dieses Verhaltens.
Als artifizielle Emotivität ist die ausgeprägte Erregbarkeit des Agenten zu verstehen. Im
Vergleich zu menschlichen Stimmungen sind die artifiziellen Emotionen relativ kurz und
intensiv. Während menschliche Stimmungen und deren Auslöser oft unbemerkt bleiben,
sind bei den artifiziellen Emotionen das auslösende Moment als Situation und die epige-
netische Komponenten im Fokus der Verarbeitung.
Während menschliche Emotionen stets auf etwas gerichtet sind (z. B. Wut auf jemanden, Trauer um
jemanden), richten sich Stimmungen auf kein spezifisches Objekt, d. h. man kann z. B. gereizt sein
ohne einen bestimmten Grund oder Ereignis. Ähnlich, wie meist nur kurzzeitige Gefühlseindrücke,
vermögen Stimmungen die Wahrnehmung „einzufärben“ und man erlebt die Wirklichkeit durch eine
„Gefühlsbrille“.
Betreffen Emotionen im Rahmen der Simulation Verhaltensintentionen oder lösen sie
Verhalten aus, die nicht mehr oder in geringerem Maße kontrollierbar sind, dann spricht
man von artifiziellen Affekten. Die Emotionen als Ergebnis dieses Systems spielen bei
der Motivation dank deren Wertcharakters eine wichtige Rolle als verhaltensauslösendes
Moment.
Während beim menschlichen Gefühl der kognitive Aspekt durchaus fehlen kann - so muss man bei-
spielsweise um Schmerz zu fühlen, nicht unbedingt verstehen, was passiert -, beinhalten Emotionen
immer auch irgendeine Art von Verständnis. Dies trifft auch auf artifizielle Affekte zu, die mit einem
Werturteil wie „richtig“ oder „falsch“ verbunden sind.
Nicht aus jeder Emotion erfolgt auch ein Verhalten oder eine Verhaltensbereitschaft,
da diese zur Reduktion einer Ist-Soll-Diskrepanz führen soll und bei eingetretenem ge-
wünschtem Ereignis der Ist-Soll-Zustand schon erreicht wurde. Umgekehrt aber stellt das
Verhalten einen direkten oder indirekten Grund einer Emotion dar . Damit ist für ein arti-
fizielles Verhalten sowohl das inhaltliche Ziel , d. h. auf das, was das Verhalten bezogen ist,
als auch die emotionalen Gründe des Verhaltens, welche auf die Fragen nach dem Warum
oder des Wozu abzielen, relevant. Das Verhalten resultiert also aus der Hoffnung, ein be-
stimmtes positives Erleben einer Emotion zu erhalten/verbessern oder im Umkehrschluss
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