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ein negatives Erleben zu vermeiden/reduzieren. Mit der Funktion der Emotionsregulation
werden im emotionalen System Prozesse realisiert, die der mentalen Verarbeitung emotio-
naler Zustände dienen.
Als artifizielle Motivation ( MotivationSystem ) wird das auf emotionaler Aktivität
beruhende Streben des Agenten nach Zielen bezeichnet. Motivation steigert die Verhal-
tensbereitschaft und ist somit eine „Triebkraft“ für Verhalten. Die artifizielle Motivation
veranlasst einen Agenten zu zielgerichtetem Verhalten.
So bezeichnet die Motivationspsychologie mit dem Begriff intrinsische Motivation das Bestreben,
etwas um seiner selbst willen zu tun (weil es einfach Spaß macht, Interessen befriedigt oder eine
Herausforderung darstellt). Bei der extrinsischen Motivation steht dagegen der Wunsch im Vorder-
grund, bestimmte Leistungen zu erbringen, weil man sich davon einen Vorteil (Belohnung) ver-
spricht oder Nachteile (Bestrafung) vermeiden möchte.
Die Agenten können mit unterschiedlichen Motivationsmodellen ausgestattet werden.
Dabei lassen sich Inhaltsmodelle von Prozessmodellen unterscheiden. Während Inhalts-
modelle Verhalten allein aufgrund bestimmter epigenetischer Inhalte erklären, führen Pro-
zessmodelle das Verhalten auch auf bestimmte Vorgänge zurück. Diese Inhaltsmodelle
beschäftigen sich mit Inhalt, Art und Wirkung von Motiven. Eine Taxonomie von Moti-
ven wird implementiert und bestimmt, nach welchen Gesetzmäßigkeiten welche Motive
verhaltensbestimmend werden. Die Prozessmodelle versuchen hingegen zu erklären, wie
Motivation formal und losgelöst von Bedürfnisinhalten entsteht und auf das Verhalten
wirkt. Das Ziel des Verhaltens ist unbestimmt, aber der Agent will den erwarteten Nutzen
maximieren. Im Rahmen der Implementierung wird ein Prozessmodell auf Basis eines Er-
wartungs-mal-Wert-Modells verfolgt.
Dies ist dadurch motiviert, dass seit der sogenannten kognitiven Wende Motivation oft als eine mul-
tiplikative Verknüpfung von Erwartung und Wert konzipiert wird. Diese Modelle werden auch als
Erwartungs-Valenz-Modelle bezeichnet, wo der Erwartung die Wahrscheinlichkeit des Eintritts und
der Valenz die Attraktivität eines Ziels entspricht.
Gemäß dieses Erwartung-mal-Wert-Modells geht Motivation auf die Erwartung bestimm-
ter Verhaltensergebnisse sowie auf deren (positive oder negative) Bewertung zurück. Es
ist damit ein Modell, das die Motivation, ein bestimmtes Verhalten auszuführen, durch die
Erwartung, mit dem Verhalten eine bestimmte Konsequenz herbeizuführen und den Wert
der Verhaltenskonsequenz, erklärt. Es basiert auf dem mathematischen Konstrukt des Er-
wartungswertes. Die Motivation M, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen, ergibt sich aus
dem Produkt vom Wert der Verhaltenskonsequenz (emotional oder rational) W und der
Erwartung E, mit dem Verhalten, die erwünschte Konsequenz zu erzielen.
MWE
=×.
Motivational betrachtet kann somit ein hoher Wert geringe Erfolgsaussichten kompensie-
ren, oder ein geringer Wert wird durch hohe Erfolgsaussichten kompensiert. Diese Basis-
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