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Abb. 6.18 Geschlossene Prozesskette des kognitiven Systems
Das Kognitionssystem ( CognitionSystem ) beruht auf der Gegenüberstellung
eines perzeptiven Systems (Wahrnehmungssystem) und eines effektorischen Systems
(Handlungs- bzw. Verhaltenssystem) einer Außenwelt (Umgebung). Der kognitive Pro-
zess besteht aus Statusübergängen, die jeweils auf ihren Folgestatus Einfluss ausüben und
an jeder Art von Wahrnehmung und Verhalten in genau dieser Reihenfolge beteiligt sind.
In der folgenden Variante ist der kognitive Prozess in sich geschlossen, d. h. der letzte
Status beeinflusst wiederum den ersten Status des Prozesses. Allerdings sind auch andere
Prozessvarianten durchaus denkbar.
Folgende Prozessschritte werden dabei durchlaufen:
Reizaufnahme : Die Objekte in der Außenwelt emittieren Signale. Ein solches Signal in
Form einer physikalisch messbaren Größe, das auf Eigenschaften des Objektes beruht,
wird als „distaler Reiz“ bezeichnet.
Transformation : Ein distaler Reiz trifft auf Sensoren bzw. Rezeptoren, wo er durch
Interaktion mit diesen zum proximalen Reiz wird. Sensoren und Rezeptoren sind spe-
zialisierte Komponenten des Systems, die durch bestimmte Stimuli erregt werden.
Verarbeitung : In den Sensoren oder Rezeptoren selbst findet oft eine massive Vorver-
arbeitung (Filterung, Hemmung, Konvergenz, Divergenz, Integration, Summation,
etc.) der empfangenen Signale statt.
Wahrnehmung : Der nächste Schritt ist die bewusste Wahrnehmung zur Entwicklung
des Perzepts.
Wiedererkennung : Teilprozesse, wie Erinnern, Kombinieren, Erkennen, Assoziieren
und Urteilen führen zum erfassenden Verständnis des Wahrgenommenen und bilden
die Grundlage für Reaktionen auf den distalen Reiz.
Handlung : Letztendliches Ergebnis des kognitiven Prozesses ist die adäquate Reaktion
auf und die Interoperation mit der Umwelt. Diese Reaktion und Interoperation als Ver-
halten ist damit Bestandteil des kognitiven Prozesses, da diese darauf abzielen, den
nächsten Durchlauf der Prozesskette zu beeinflussen, indem neue Eigenschaften der
Umwelt dem Prozess wieder zugänglich gemacht werden.
Der kognitive Prozess arbeitet vertikal, d. h. zwischen einem Reiz und seiner Repräsen-
tation im Kognitionssystem besteht ein kausaler, nachvollziehbarer Zusammenhang. Ist
ein Glied der Prozesskette gestört, kann es zu Widersprüchen zwischen dem Reiz und der
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