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Der Registrierungsmechanismus von CognitionSystem stellt sicher, dass die Lebens-
zyklen der Teilobjekte verwaltet werden können. Dies ist inbesondere deshalb wichtig, da
die Teilkomponenten nicht nur von der Hauptkomponente „ins Leben gerufen“ werden,
sondern auch mit der Zerstörung von CognitionSystem ihre Daseinsberechtigung
einbüßen und ebenfalls „sterben“. Das bedeutet, dass CognitionSystem zuständig
ist für das Anlegen und Zerstören der mentalen Komponenten und damit die Verwaltung
dieser Komponenten übernimmt.
In Anlehnung an das aus der Softwareentwicklung bekannte Publisher-Subscriber-Mus-
ter ist mit der Registrierung auch die Festlegung verbunden, in welcher Art und Weise die
mentalen Komponenten sich mit dem Zustand des Chunkboards synchronisieren. Insofern
ist mit der Registrierung eine Art von Abonnement bzw. Vertragsverhältnis verbunden, das
festlegt, ob die Synchronisation in Form eines Push- oder Pull-Verfahrens erfolgt. Beim
Push-Verfahren sendet CognitionSystem den geänderten Zustand des Chunkboards
an die registrierten Komponenten. Dies bedeutet, dass die mentalen Komponenten keinen
Einfluss darauf haben, ob und wann sie von dieser Zustandsänderung erfahren. Hingegen
fragen beim Pull-Verfahren die mentalen Komponenten bei ChunkBoard nach, ob eine
Zustandsänderung vorliegt und entscheiden dann selbst, ob sie das Chunkboard bearbeiten
möchten.
Ebenfalls obliegt es CognitionSystem , eine eventuell erforderliche multimodulare
Redundanz in die Wege zu leiten, wenn mehrere mentale Komponenten voneinander un-
abhängig Ergebnisse erarbeiten müssen, um diese dann in ein Gesamtergebnis überführen
zu können.
So kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass nur dann ein verwertbares Ergebnis vorliegt, wenn
eine Mindestanzahl unterschiedlicher mentaler Komponenten das gleiche Ergebnis liefert.
6.3.4
Brainware als Komponentenmodell
Aufgrund der Annahme, dass Kognition als ein Berechnungsprozess beschreibbar ist, ge-
hört die Architektur des Verarbeitungssystems zu den zentralen Ausgestaltungsmöglich-
keiten des kognitiven Systems. Dem Paradigma der Objektorientierung folgend, besteht
die Architektur im Rahmen der Implementierung aus elementaren Klassen und Metho-
den und damit aus Komponenten, aus denen sich das kognitive System konstituiert bzw.
die den darin ablaufenden kognitiven Prozessen zugrunde liegen (Jacobson et al. 2003 ).
Sie ermöglichen es einem solchen System, Daten, Informationen und Wissensinhalte in
Form von Strukturen zu speichern und anzuwenden, um Ziele zu erreichen. Dazu gehö-
ren Methoden für die Interoperation mit der Umgebung unter Echtzeitbedingungen, für
den Erwerb und die Repräsentation von Wissen und für die Auswahl von Alternativen an
Entscheidungspunkten. Diese Klassen und Methoden spezifizieren die vergleichsweise
stabile Architektur eines Systems, die zwischen Problemdomänen und Aufgaben- bzw.
Problemklassen invariant bleibt. Je nach Anwendungsfall bzw. Problemstellung kann die-
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