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Komponente je nach Wissensart oder Wissensqualität gleich mehrere dieser Techni-
ken (Produktionsregelsysteme, Neuronale Netze, Fuzzy Systeme, Evolutionäre Algo-
rithmen etc.) implementieren zu müssen.
Der folgende Modellansatz teilt das schachspielende System in mehrere, interagieren-
de Teilsysteme ein, wobei grob betrachtet zwischen dem perzeptorischen, effektorischen
und dem kognitiven Kernsystem unterschieden wird. Diese Teilsysteme ergeben in ihrer
Zusammenarbeit als Ganzes das kognitive System, welches die Interoperationen mit der
Umwelt im Allgemeinen und mentale Fähigkeiten, wie Wahrnehmung, Entscheidungs-
kompetenz und Lernenmechanismen im Speziellen realisiert. Insgesamt soll damit das ko-
gnitive System die Fähigkeiten des Schlussfolgerns, des Problemlösens, des Lernens bzw.
den Erwerb und Nutzung von Fertigkeiten sicherstellen. Dabei fungiert die Komponente
CognitionSystem als Gesamtkomponente, die die Sammlung der mentalen Kompo-
nenten kapselt. Es ist über die Schnittstelle von CognitionSystem sichergesellt, dass
nur dessen Dienste nach außen hin sichtbar sind. Die nunmehr folgenden Komponenten
resultieren aus der Orientierung am Emergenzmuster.
1. Zunächst gilt es, die öffentliche Schnittstelle der Gesamtkomponente zu entwerfen.
Dabei orientiert man sich an der Funktionalität, die diese Komponente dem Trägersys-
tem des kognitiven Systems anbieten muss.
2. Die Gesamtfunktionalität wird in kapselbare Teilfunktionalitäten aufgeteilt. Diese Auf-
teilung basiert in der Regel auf einer Theorie oder eines aus einer Theorie resultieren-
den Modells. In diesem Fall liegt das in diesem Buch vorgestellte Kognitionsmodell der
Zerlegung zugrunde. Ebenso muss dem Prinzip der Wiederverwendung entsprochen
werden.
3. Nach der Zerlegung analysiert man den bestehenden Fundus (Bibliotheken, APIs,
Repositories, etc.), ob im Rahmen der Wiederverwendung auf bereits entwickelte
Komponenten zurück gegriffen werden kann.
4. Nunmehr gilt es zu überprüfen, ob die Summe der zerlegten Teilfunktionalitäten auch
wirklich die erforderliche Gesamtfunktionalität ergibt. Ebenso gilt es festzulegen, ob
eine von außen an die Gesamtkomponente gerichtete Funktionalität als Dienst an die
Teilkomponenten weitergeleitet werden kann. In diesem Fall benötigt die Teilkom-
ponente nicht den gesamten Problem- und Lösungskontext. In dem Falle, dass die
Gesamtkomponente die Funktion als Dienst an die Teilobjekte delegieren muss, sind
die Teilkomponenten mit dem Problem- und Lösungskontext zu versorgen. Es kann
auch erforderlich sein, dass die Teilkomponenten miteinander kooperieren und damit
interagieren, um die an sie delegierten Funktionen zu erfüllen.
5. Danach sind die Teilkomponenten zu implementieren, d. h. in diesem Fall werden die
mentalen Systeme des Kognitionsmodells ausimplementiert.
6. Nunmehr sind die Gesamtkomponente und deren Dienste zu implementieren und durch
entsprechende Integrationstests sicherzustellen, dass die erwartete Gesamtfunktionali-
tät zur Verfügung steht.
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