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Praktiken, Institutionen, Argumentationen, Beweise, Schlüsse, Theorien etc. der realen oder der
abstrakten Welt beziehen kann.
Dies impliziert, dass die Wahrnehmungsfunktion der Verhaltenssteuerung ebenso dient
wie etwa motivationale Prozesse und bildet folglich mit diesen anderen kognitiven Funk-
tionssystemen eine komplexe Einheit.
Das Gehirn nutzt Sinneseindrücke, Wahrnehmungen und Emotionen, um Handlungen zu planen.
Dabei kommt es zu interner Gehirnaktivität, beispielsweise zu Gedanken.
Eine weitere Implikation besteht darin, dass Prozesse, die der Wahrnehmung zugrunde
liegen, nicht selbst zum artifiziellen Bewusstsein gelangen und sich daher einem direk-
ten und unmittelbaren kognitiven Zugang entziehen. Des Weiteren gestaltet sich die Um-
setzung von Signalen der Sensoren in einen kognitiven Kode, die sogenannte kognitive
Transduktion, dergestalt, dass ein solcher Kode seine ursprüngliche, physikalische Ursa-
che unter Umständen nicht mehr erkennen lässt.
Dabei greift man auf die Erkenntnisse der Erkenntnistheorie und der Sinnesphysiologie zurück. Be-
schäftigt sich die Erkenntnistheorie mit den Inhalten der Wahrnehmung und mit der Frage, wie sich
ein Kommunizieren über die Entitäten der Welt und eine Erkenntnis der Welt auf der Basis der durch
die Sinne vermittelten Informationen rechtfertigen lässt, so untersucht die Sinnesphysiologie den
rezeptoralen Transduktionsprozess, d. h. die Umsetzung eines physikalischen/chemischen Reizes in
ein neuronales Signal und die Art der neuronalen Kodierung. So kann eine Lichtempfindung sowohl
durch optische, wie mechanische oder aber elektrische Reizung des Auges entstehen und umgekehrt,
kann Sonnenlicht durch Erregung der retinalen Rezeptoren zu einer Lichtempfindung und durch Er-
regung der Thermorezeptoren der Haut zu einer Wärmeempfindung führen.
Insofern erfolgt bereits im perzeptiven System die für die Interaktion bzw. Interoperation
mit der Umwelt und Umgebung notwendige Integrations- und ggf. bei unvereinbaren In-
formationen eine Entscheidungsleistung bezüglich der Selektion und Aufbereitung ent-
scheidungs- bzw. handlungsrelevanter Informationen. Artifizielle Wahrnehmung ist somit
ein Prozess der Informationsreduktion , wobei eine komplexe und zum Teil unstrukturierte
Menge von Signalen auf einfachere, strukturierte und entscheidungsrelevante Formen zu-
rückgeführt werden muss. Diese Reduktionsprozesse haben zur Folge, dass die artifiziel-
len Wahrnehmungen in Einheiten in Form von Verarbeitungseinheiten strukturiert sind,
die Gegenständen und Abstrakta sowie deren Eigenschaften entsprechen. Durch diese
Reduktion lässt das Modell auch eine subliminale Wahrnehmung zu, die sich dann ein-
stellt, wenn die Reize, die der Reduktion zum Opfer gefallen sind und die somit nicht zum
Bewusstsein gelangt sind, dennoch das Verhalten des Systems beeinflussen.
Das Gehirn empfängt massenweise Informationen, doch nur ein kleiner Teil davon wird tatsächlich
so weit verarbeitet, dass er in das Bewusstsein gelangt. Gelangen diese Informationen allerdings ins
Bewusstsein, entsteht eine multisensorische Integration und Wahrnehmung. Beispielsweise kann
man sich nur mittels einer solchen multisensorischen Integration ein umfassendes Bild über eine
Situation oder eine Stimmungslage machen.
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