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Abb. 6.7 Wissensbestandteile und Komponenten
Die obige Darstellung macht deutlich, dass eine dynamische Modifikation des inter-
nen Umweltmodells nur in sehr geringem Umfang möglich ist (Abb. 6.7 ). Zwar kann ein
Schachsystem über bidirektionale Sensoren verfügen, diese werden aber nur selten für die
Erweiterung der Wissensbasis genutzt. Die Interoperation mit anderen Schachsystemen
bezieht sich in erster Linie auf reine Kommunikation beziehungsweise Kooperation. Inso-
fern ziehen die Schachsysteme auf Grund ihrer Komplexität eine Vielzahl von Problemen
nach sich. Die zentralen Probleme der klassischen Kl spiegeln sich nahezu unverändert
auch beim Einsatz wieder. Der Hauptkritikpunkt setzt bei ihrer starren Struktur an. In-
telligente Schachsysteme bewegen sich innerhalb sehr dynamischer Umgebungen. Ent-
sprechend sollten sie auch in der Lage sein, ihre Entscheidungsgrundlagen möglichst auf
Basis der aktuellen Umweltsituation zu treffen. Genau dies ist aber bei den klassischen
Schachsystemen nur sehr eingeschränkt der Fall. Ihre Intentionen und Pläne bauen auf
dem symbolischen Umweltmodell auf, das zu einem bestimmten Zeitpunkt der Vergan-
genheit entworfen und danach nur noch minimal aktualisiert wurde. Die relativ starre
Struktur planbasierter Systeme verstärkt diesen Nachteil. Häufig hat sich zum Zeitpunkt
der Ausführung eines Planes die Umweltsituation bereits mehr oder weniger deutlich ge-
ändert, da der Übergang von Intentionen zur Planer-, Schedulerkomponenten und Aktoren
bzw. Sensoren sehr zeitintensiv ist. Die symbolischen Algorithmen solcher Systeme sind
in der Regel auf die Erzielung optimaler, nachweislich korrekter Ergebnisse ausgelegt,
was zwangsläufig zu einem hohen Grad an Komplexität führt. Klassische Schach- als
Entscheidungssysteme sind daher oftmals darauf programmiert, dass der mathematisch
nachweisbaren Korrektheit eines Planes Vorrang vor der Effizienz des Planungsprozesses
eingeräumt wird. In dynamischen Umgebungen ist allerdings eine schnelle Reaktion mit
einem für den jeweiligen situativen Kontext qualitativ ausreichenden Ergebnis oft sinn-
voller, als das Streben nach optimalen Plänen.
6.2.6
Interoperationsbasierte Architektur
Diese Überlegungen führen nun zu einem weiteren Ansatz kognitiver Schachsysteme, den
sogenannten interoperationsbasierten Entscheidungssystemen. Interoperationsbasierte
Entscheidungssysteme besitzen kein internes symbolisches Modell ihrer Umwelt. Auch
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