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Abb. 6.6 Wissensbestandteile und Pläne
kann ein solches System nicht gleichzeitig alle Ziele verfolgen, da es nicht über die
hierfür notwendigen Ressourcen verfügt. Es muss daher die anstehenden Ziele priori-
sieren und ihrer Wichtigkeit nach angehen.
Pläne fassen die Intentionen eines Schachsystems zu konsistenten Einheiten zusam-
men. Dabei besteht ein enger Zusammenhang zwischen Intentionen und Planen: Inten-
tionen bilden Teilpläne des Gesamtplans eines solchen Systems und die Menge aller
Pläne spiegelt wiederum die Intentionen eines Schachsystems wider.
Insofern verfügen kognitive Schachsysteme über die Fähigkeit, über eine Faktorenver-
dichtung aus Wissen gewisse Pläne ableiten zu können (Abb. 6.6 ).
Eine solch geforderte Fähigkeit hat Einfluss auf die architektonische Ausgestaltung
eines kognitiven Schachsystems.
Die Wissensbasis des Schachsystems enthält vor allem das symbolische Umweltmo-
dell. Aus diesem werden Wünsche, Ziele und Intentionen abgeleitet, eine Aufgabe, bei
welcher der Schlussfolgerungskomponente eine zentrale Bedeutung zukommt. Die Inten-
tionen werden von der Planungskomponente übernommen und zu einem konsistenten Ge-
samtplan zusammengestellt. Dabei handelt es sich um einen dynamischen, inkrementellen
Prozess. Die Planungskomponente untersucht neue Intentionen auf Abhängigkeiten zu be-
stehenden Plänen. Beispielsweise können die Ergebnisse einer Intention die Eingabewerte
einer anderen Intention darstellen. Abhängigkeiten dieser Art werden durch die Planungs-
komponente erkannt und entsprechend berücksichtigt. Bestehende Pläne werden konti-
nuierlich den durch das Eintreffen neuer Intentionen entstehenden Situationen angepasst.
Die Schedulerkomponente erhält von der Planungskomponente die aktuellen Pläne. Je-
der Plan besteht aus einer Vielzahl von einzelnen Interoperationen, die sequentiell oder
parallel bearbeitet werden müssen. Die Schedulerkomponente muss die Entscheidung
treffen, wann welche Interoperationen konkret zur Ausführung übergeben werden. Sie
benötigt zu diesem Zweck einen ständigen Überblick über die dem Schachsystem zur
Verfügung stehenden Ressourcen. Jeder Interoperation werden von der Schedulerkompo-
nente ein optimaler und ein spätester Ausführungszeitpunkt zugeordnet. Auch Angaben
zu maximaler Laufzeit und Ressourcenverbrauch werden von der Schedulerkomponente
vorgegeben.
Mit diesen Zusatzinformationen wird die Interoperation an die Aktoren übergeben.
Diese Komponente führt die nächste anstehende Interoperation aus, überwacht ihren feh-
lerfreien Ablauf und beendet ihre Ausführung. Benötigt eine Interoperation mehr Rechen-
zeit, als ihr vom Scheduler gestattet wurde, kann der Aktor sie abbrechen. Ist der Aktor
nicht in der Lage, die Interoperation bis zu dem spätestens vorgegebenen Zeitpunkt zu
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