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In-Depth Information
num_tueren = 3
groesse = mittel
fahrzeugTyp = automobil
fahrzeug = MiniVan
Nach einem erneuten und abschließenden Vergleichsdurchgang erkennt man, dass wie-
der nur eine einzige Regel feuerbereit ist, nämlich die des MiniVan . Da sie jedoch schon
gefeuert hat, wird diese nicht mehr der Konfliktmenge hinzugefügt. Diese ist nun leer, so
dass die vorwärtsverkettende Schlussfolgerung angehalten werden kann. In diesem Bei-
spiel wurde demnach mit vier Tatsachen begonnen und zwei neue errechnet, die am Ende
des Produktionsprozesses festlegen, dass fahrzeug=MiniVan zutreffend ist.
5.2.3
Rückwärtsverkettung
Die Rückwärtsverkettung wird häufig als zielgerichtete Schlussfolgerung bezeichnet, weil
zuerst eine spezielle Folgerung oder ein spezielles Ziel ausgewertet und danach eine Rück-
wärtsbewegung durch die Regeln eingeleitet wird. Anders als bei der Vorwärtsverkettung,
bei der mit Regeln neue Informationen gewonnen werden, verwendet die Rückwärtsver-
kettung Regeln, um zu beantworten, ob eine Zielklausel wahr ist oder nicht. Sie verläuft
dabei wesentlich konzentrierter als die Vorwärtsverkettung, da sie nur Regeln ausführt,
die mit dem Problem unmittelbar zusammenhängen. Die Auflösung erfolgt ähnlich wie
bei der Prädikatenlogik, verwendet jedoch keine Widersprüche, sondern geht einfach die
Regelbasis durch und versucht auf eine systematische Art zu beweisen, dass die Klauseln
wahr sind. Die Rückwärtsverkettung wird beispielsweise bei beratenden Expertensyste-
men eingesetzt, bei denen die Anwender Fragen stellen können, beziehungsweise ihnen
Fragen gestellt werden. Da die Schlussfolgerung geregelt abläuft, besteht ein Vorteil der
Rückwärtsverkettung vor allem darin, dass der Anwender je nach Bedarf zusätzliche In-
formationen aufrufen kann. Einige Schlussfolgerungssysteme bieten zudem die Möglich-
keit der Ablaufverfolgung, die dem Anwender erlaubt, die Schlussfolgerungseinheit zu
fragen, warum sie eine bestimmte Information benötigt oder warum sie zu einer bestimm-
ten Folgerung gekommen ist.
Die Rückwärtsverkettung erfordert die Bearbeitung der folgenden Schritte:
1. Laden der Regelbasis in die Schlussfolgerungseinheit und Übertragung aller Fakten der
Wissensbasis in den Arbeitsspeicher.
2. Hinzufügen aller zusätzlichen Daten.
3. Festlegung der Zielvariablen, die die Schlussfolgerungseinheit finden muss.
4. Ermittlung der Regeln, die sich in ihren Konsequenzen auf die Zielvariable beziehen.
Das sind die Regeln, die den Wert der Zielvariable festlegen, wenn sie feuern. Hinzu-
fügen dieser Regeln zu der Zielmenge.
5. Wenn die Zielmenge leer ist, anhalten.
6. Entnahme der obersten Regel der Zielmenge.
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