Information Technology Reference
In-Depth Information
Abb. 4.6 Rückwärtsverkettung
F 1
K/P 1
F 2
F 3
K/P 2
K Ziel
F 4
F 5
K/P 3
F 6
Ähnlich den Fakten können auch die Ziele zur Beeinflussung des Inferenzsystems mit
zusätzlichen Eigenschaften ausgestattet werden. Durch Kosten erfolgt eine Abschätzung
des zeitlichen bzw. speichertechnischen Aufwands, der erforderlich ist, um das entspre-
chende Telos zu erreichen. Durch Zuordnen von Prioritäten lässt sich ein Maß für die
Relevanz des zu erreichenden Ziels angeben. Dieses Maß kann dem Inferenzsystem als
Grundlage für die Reihenfolge der Zielbearbeitung dienen. Die Aktualität bestimmt, wie
der zeitliche Neuheitsgrad des Zieles bemessen ist. Gewöhnlich besitzt das zuletzt gene-
rierte Ziel den höchsten Neuheitsgrad. Letztlich erkennt man durch einen Status, welche
Stellung ein Ziel im Verarbeitungsprozess besitzt. Oftmals wird der Status „aktiv“, „sus-
pendiert“ (ausgesetzt), „gelöst“ oder „verlassen“ (Sackgasse) verwendet.
Die Inferenzkomponente bildet zusammen mit der Wissensbasis den Kern eines wis-
sensverarbeitenden Systems. Damit verkörpert sie den Schlussfolgerungs- und Problem-
mechanismus eines regelbasierten Systems. Inferenz ist dabei die Fähigkeit, aus vorhan-
denem Wissen mit Hilfe geeigneter Regeln Schlüsse zu ziehen, um damit neues Wissen zu
erzeugen. So lässt sich beispielsweise aus zwei Regeln eine dritte Regel ableiten. Durch
Inferenzen auf der Wissensbasis erarbeitet die Inferenzkomponente eine Problemlösung
für die vom Anwender gestellte Aufgabe. Um das in der Wissensbasis gespeicherte Wis-
sen zu verarbeiten, bedient sich die Inferenzkomponente unterschiedlicher Methoden
und Techniken. Konkret sind das Schlussfolgerungsregeln und Mechanismen zur Durch-
führung solcher Schlussfolgerungen. Die Inferenzkomponente wertet dabei aus, welche
Regeln zum gerade anstehenden Problem gespeichert sind und erzeugt damit den not-
wendigen Problemlösungsraum, um die anstehende Aufgabe adäquat und effizient zu be-
arbeiten.
Das Inferenzsystem kann, grob betrachtet, in mehrere miteinander in Wechselbezie-
hung stehende Teilsysteme unterteilt werden. Der Interpreter ist für die unmittelbare Re-
gelanwendung verantwortlich. Er bedient sich eines Pattern-Matchers zur Verarbeitung
der linken Seite einer Produktionsregel, und eines Exekutors, der die rechte Seite der
Search WWH ::




Custom Search