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Abb. 4.7 Subkomponenten des Inferenz-Systems
nager nimmt die Ziel- bzw. Regelauswahl vor. Er führt weiterhin Konfliktlösungen durch
und koordiniert die zu bearbeitenden Aufgaben. Der Konsistenzüberprüfer vergleicht das
neu erschlossene Wissen (Lösungen, Hypothesen) hinsichtlich ihrer Konsistenz mit der
vorhandenen Wissensbasis. Er berechnet Akzeptanzgrade, wenn approximative Schluss-
weisen verwendet werden, oder aber er aktiviert Truth-Maintenance-Systeme, sofern Ver-
fahren der nicht-monotonen Logik eingesetzt werden (Abb. 4.7 ).
Programmtechnisch implementiert man hierzu sogenannte Steuerstrukturen, um die
allgemeinen Problemlösungsabläufe, Ziele bzw. Aufgaben, Zwischen lösungen oder Er-
gebnisse, Hypothesen, etc., zu speichern bzw. zu manipulieren. Insofern stellen diese
Steuerstrukturen eine Art operatives Kurzzeitgedächtnis des regelbasierten Systems dar.
Folgende Typen von Steuerstrukturen haben sich in der bisherigen Praxis bewährt:
Kellerspeicher : Sind spezielle Listenstrukturen, die Ziele beinhalten. Dabei wird oft-
mals das zuletzt aufgenommene Ziel zuerst bearbeitet. Dieser Typ ist besonders für die
Regelverarbeitung nach der Methode der Tiefe-Zuerst-Suche geeignet.
Warteschlangen : Sind ebenfalls spezielle Listenstrukturen, die Ziele aufnehmen kön-
nen. Hier wird das Prinzip verfolgt, das zuerst aufgenommene Ziel auch zuerst zu be-
arbeiten. Dieser Typ unterstützt eine Breite-Zuerst-Suche.
Agenda : Sind verallgemeinerte Warteschlangen, in denen die Aufgaben nach Priori-
täten geordnet sind, wobei die einzelnen Elemente mit der höchsten Priorität zuerst
abgearbeitet werden.
Bäume : Solche Strukturen werden vor allem dann verwendet, wenn die Ziele in einer
Hierarchie von Unter- und Oberzielen organisiert sind.
Blackboards : Das sind zentrale Speichereinheiten, die in mehrere Sektionen unter-
teilt sind, denen wiederum verschiedene Abstraktionsniveaus zugeordnet sein können.
Blackboards dienen oftmals zur Speicherung von Zwischenergebnissen, wenn mehre-
re relativ unabhängige, aber miteinander kommunizierende Teile eines regelbasierten
Systems an der Lösung einer Gesamtaufgabe beteiligt sind. Diese Agenten tauschen
dann über diese Blackboards ihre Arbeitsergebnisse untereinander aus.
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